Liebe Leserin, lieber Leser,
in der vergangenen Woche gab es die Sitzung der US-Notenbank Fed. Die brachte keine neuen Erkenntnisse. Die Internetseite boerse.ard fasste das Ergebnis mit den Worten „Janet Yellen eiert weiter rum“ treffend zusammen. Hinzu kam der große Verfallstag von Optionen, der auch für einen volatilen Kursverlauf sorgte.
Brexit beherrscht die Märkte
Beherrscht wurde der Handel aber nur von einem Thema: Brexit. Diese Woche Donnerstag, am 23.06.2016, stimmen die Briten über den Verbleib in oder den Austritt aus der EU ab (Brexit).
Thema der Medien im Börsenbereich war meist die Belastung der Aktienmärkte durch die Unsicherheit vor dem Referendum zum Brexit. Beachten Sie aber den breit gefassten US-Aktienindex S&P 500. Mit seinem Schlusskurs von 2.071 Punkten notiert er nur 60 Punkte, also weniger als 3%, unter seinem Allzeithoch auf Wochenschlusskursbasis. Das Allzeithoch des S&P 500 per Wochenschlusskurs liegt bei 2.131 Punkten und stammt vom 22.05.2015.
Das Wort „Belastung“ steht im S&P 500 lediglich dafür, dass kein neues Allzeithoch erreicht wird. Wenn die Märkte die Brexit-Entscheidung aber positiv aufnehmen, ist genau das schon Ende dieser Woche möglich. Der DAX wir dann mitziehen und nachhaltig über die 10.000 Punkte nach oben ausbrechen. Perfekt für die Call-Optionen in Ihrem Depot.
Seitwärtsmarkt bietet Ihnen Gewinn-Chancen mit Stillhalter-Geschäften
Egal wie die Entscheidung der Briten ausgeht, sie sorgt für Fakten. Die Börse liebt Fakten. So denke ich, dass es nach einem EU-Austritt der Briten ein Stück abwärts gehen kann (nicht muss), aber:
Auch eine Entscheidung der Briten gegen die EU bringt Klarheit. Und die wird dafür sorgen, dass die Folgen nüchtern analysiert werden. Es wird sich zeigen, dass die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Briten und der EU in anderer rechtlicher Form weiterlaufen. Und die Aktienkurse werden wieder zulegen.
Und wenn die Entscheidung der Briten doch dazu führt, dass der S&P 500 weiter knapp unter Allzeithoch stagniert und auch DAX & Co. weiter seitwärts laufen, bieten Ihnen Optionen bestmögliche Gewinn-Chancen. Dann werde ich Ihnen die bereits mehrfach angesprochenen Stillhalter-Geschäfte empfehlen.
100%-Ziel-Gewinn mit Johnson & Johnson realisiert
Am 07.04.2016 habe ich Ihnen Calls auf Johnson & Johnson (JNJ) empfohlen. Seinerzeit notierte die Aktie mit 108 $. Bis zum 14.06.2016 hat die Aktie 8,3% zugelegt; sie notierte mit 117 $. Das führte zum Verkauf der Calls mit +100% Gewinn.
In meiner Gewinnkalkulation in der Monatsausgabe 04/2016, Seite 5, habe ich den 100%-Ziel-Gewinn erst bei einem Aktienkurs von 125 $ kalkuliert. Da bin ich – wie immer – sehr konservativ vorgegangen. Ich kalkuliere den 100%-Ziel-Gewinn immer so, dass er „erst“ nach ein paar Monaten eintritt. Geht es schneller, so wie hier bei JNJ, hat die Option einen höheren Zeitwert (die Zeit zwischen Stichtag und Verfallstag der Option). Und dieser höhere Zeitwert führt dazu, dass der Kurs des Basiswertes (JNJ-Aktie) für den 100%-Ziel-Gewinn der Calls nicht so hoch steigen muss, als wenn es einige Zeit länger dauert.
Kurz: Je schneller der Kurs des Basiswertes steigt, desto weniger muss er zulegen, bis der von mir angestrebte 100%-Ziel-Gewinn erreicht wird.
Ausblick: Nach Brexit positive Überraschungen vorprogrammiert
Gut, dass das Wort Brexit bald Geschichte ist. So oder so. Nach der Entscheidung am Donnerstag dieser Woche (23.06.2016) haben wir Fakten. Diese werden in den Medien lang und breit diskutiert. Und dann verschwindet das Wort „Brexit“ von den Titelseiten der Medien und spielt auch an der Börse keine große Rolle mehr.
Unternehmenszahlen sorgen für Alltag
Schon kurz nach dem Referendum der Briten wird wieder das eigentliche Börsengeschehen wichtig. Die Lage der börslich notierten Aktiengesellschaften. Am 11.07.2016 eröffnet der US-Aluminiumkonzern Alcoa traditionell die Berichterstattung mit den Quartalszahlen. Angesichts der eher mäßigen Stimmung an den Märkten sind positive Überraschungen vorprogrammiert – und die sorgen für Kursgewinne.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Heißmann
Chefredakteur Optionen-Profi
