"Chartprogramme mahnen" zur Vorsicht

Scheinbar leben wir in der „schönsten aller Börsenwelten“. Das gilt zumindest unter Ausklammerung kritischer Fakten, die die Anleger schlichtweg ignorieren. Und auch ein flüchtiger Blick auf Chartprogramme zeigt ein ungetrübtes Bild.

Chartprogramme zeigen Aufwärtstrends wichtiger Indizes

Wenn Sie sich in Chartprogrammen typische  Indizes, wie DAX, ATX, SMI, Dow Jones und S&P500, ansehen, sehe Sie auch dort „heile Welt“. Seit rund 6 Monaten gibt es nur eine Richtung: aufwärts.

Chartprogramme zeigen Warnsignale

Je nach Einstellung der Chartprogramme gibt es aber Warnsignale. So hat bei uns in Europa der japanische Nikkei längst nicht so großen Einfluss wie der Dow Jones. Dass er  im heutigen Handel (01.10.2009) erneut unter die psychologisch wichtige 10.000-Punkte-Marke gefallen ist, haben die Börsianer kaum zur Kenntnis genommen.

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Chartprogramm: Analyse DAX und Nikkei

Ich habe mir aber mal mit zwei Chartprogrammen angesehen, wie sich der DAX im Verhältnis zum Nikkei entwickelt.

DAX und Nikkei langfristig

Chartprogramm: DAX Nikkei lang
Chartprogramm: DAXA-Chart
In der Einstellung dieses Chartprogramms sehen Sie den Vergleich von DAX und Nikkei in den vergangenen 10 Jahren. Es gab immer mal deutliche Abweichungen. Letztlich liefen die beiden Indizes aber weitgehend parallel.

DAX und Nikkei kurzfristig

Chartprogramm: DAX Nikkei kurz
Chartprogramm: „Chart wurde erstellt mit tradesignal“
In der Einstellung dieses Chartprogramms sehen Sie den Vergleich von DAX und Nikkei in den vergangenen 30 Tagen. Auch hier liefen die beiden Indizes anfangs halbwegs parallel. Seit einigen Tagen stürzt der Nikkei jedoch regelrecht ab. Gleichzeitig hält sich der DAX stabil.

DAX und Nikkei werden sich wieder annähern

Die Einstellung im langfristigen Chartprogramm lässt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit darauf schließen, dass sich die beiden Indizes wieder annähern. Also entweder gewinnt der Nikkei deutlich hinzu (ich denke das nicht). Oder aber die auseinander gehende Entwicklung ist der Wahl des Deutschen Bundestags und dem Wunschergebnis der Börsianer geschuldet.

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Analyse der Chartprogramme: Welche Richtung ist besser?

Ein Sprichwort sagt: „Politische Börsen haben kurze Beine.“ Danach ist wohl eher zu vermuten, dass der DAX dem Nikkei nach unten folgt.

Ich bewerte aber weder das eine noch das andere als „besser oder schlechter“. Da ich mit Call Optionen (steigende Kurse) und Put Optionen (fallende Kurse) trade, spielt die Richtung keine Rolle. Wohler fühle ich mich gleichwohl bei steigenden Kursen. Denn dann geht auch den Investoren in Aktien gut, nicht nur den Optionen-Tradern.

Zum guten Schluss: Heute, vor 106 Jahren, am 01.10.1903 kam der US-amerikanischer Pianist ukrainisch-jüdischer Herkunft, Vladimir Horowitz, zur Welt. Ich übertrage seine Worte zum Klavierspiel auf das Börsentrading, passe diese an und verabschiede mich wie folgt:

Der Optionen-Handel besteht aus Vernunft, Erfahrung und technischen Mitteln. Alles sollte gleichermaßen entwickelt sein. Ohne Vernunft fehlt das Wichtigste, um erfolgreich zu sein. Ohne Erfahrung folgen Sie der meist falsch liegenden Masse. Ohne technische Mittel (Chartprogramme), keine perfekte Analyse.