Daytrading mit Optionen oder mit Futures?

In den letzten 4 Handelstagen (28.08. bis 02.09.2009) hat der DAX einen kräftigen Rutsch von 5.550 bis auf 5.270 Punkten hinter sich. Ein Minus von 5%. Das ging sehr schnell. Beim Daytrading mit Optionen oder anderen Derivaten ließ sich das aber durchaus für Gewinntrades nutzen. Und so erreichten mich in den letzten Tagen erneut Fragen nach Daytrading mit Optionen, Daytrading mit Futures oder auch Daytrading mit Optionsscheinen.

Daytrading mit Optionsscheinen

Wenn Sie hier schon länger lesen, wissen Sie, dass ich Optionsscheine ablehne. Einige Gründe können Sie hier unter „Optionsschein Suche hat ein Ende“ nachlesen.  Trotzdem können Sie die grundsätzlichen Tips, die ich hier zum Daytrading mit Optionen gebe auch für „Daytrading mit Optionsscheinen“ nutzen.

Bisherige Beiträge zum Daytrading mit Optionen

1. Daytrading Strategie mit Optionen

2. Daytrading Tips für Optionen

Daytrading mit Optionen oder mit Futures?

Oft wird mir die Frage gestellt, empfehlen Sie eher Daytrading mit Optionen oder Daytrading mit Futures? Meine Antwort lautet dann: Nicht „oder“, sondern „und“.

Das bedarf einer Erläuterung:

Daytrading mit Optionen und Futures ist gleichwertig. Ein grundsätzliches „entweder – oder“ gibt es nicht. Je nach Einschätzung der Marktlage können Sie Daytrading mit Optionen und Futures wechselweise verwenden. Die Unterschiede:

1. Daytrading mit Optionen

Durch die Auswahl der Option beeinflussen Sie, ob Sie aggressiv oder zurückhaltend in den Markt einsteigen. Grundsätzlich gilt: Kurzlaufende Optionen sind aggressiver (volatiler / schwankungsreicher) als länger laufende Optionen. Für alle gekauften Optionen gilt: Ihr maximales Risiko ist auf den Kaufpreis der Option begrenzt. Mit einem vernünftigen Money-Management kann es keine unvorhersehbaren Überraschungen geben. Wenn Sie Daytrading mit Optionen betreiben, benötigen Sie also keine zusätzliche Absicherung.

2. Daytrading mit Futures und Absicherung

Wenn Sie Daytrading mit Futures betreiben, empfehle ich eine Absicherung. Je nach Future, den Sie traden, legen Sie sich eine Option zur Absicherung ins Depot.

Ein Beispiel:

Wenn Sie den „kleinen Future“ auf den Dow Jones traden (Kürzel: YM), dann halten Sie gleichzeitig Call Optionen und Put Optionen auf den DIA (Fonds auf den Dow Jones) im Depot. Danach können Sie den „YM“ auf steigende und fallende Kurse handeln.

Ihre Sicherheit:

Wenn Sie das richtige Verhältnis von Optionen zur gewählten Anzahl Futures-Kontrakte im Depot halten, dann sind Sie immer abgesichert, selbst wenn sich „mal alles gegen Sie verschworen hat“.

Also auch bei einem Systemausfall an der Börse, beim Broker und/oder bei Ihnen kann es nie dazu führen, dass Ihr komplettes Depot in den Totalverlust läuft, oder schlimmer noch, dass es zur Nachschusspflicht kommt.

Wichtig: Bei Futures kann es zur Nachschusspflicht kommen. Bei gekauften Optionen ist diese ausgeschlossen.

Zum guten Schluss: Von Willy Schaeffers, dem am 02.09.1884, also heute vor 125 Jahren, geborenen deutschen Kabarettisten stammt das Werk: „Ich warne Neugierige oder Wer's zu spät liest wird bestraft!“ Ich warne „Neugierige auf Optionen“ ausdrücklich nicht, ganz im Gegenteil, ich ermuntere sie, Optionen zu traden, kokettiere aber damit, zu schreiben, „Wer hier zu spät liest, wird bestraft.“ Ach was, ich schreibe einfach: „Wer hier zu spät liest, wird bestraft.“ Denn Sie sind ja hier und lesen nicht zu spät (über Optionen). Schön, dass Sie da sind, da kann ich Ihnen herzliche Grüße zukommen lassen