Marktschwäche bringt gute Kaufkurse für Optionen

Liebe Leserin, lieber Leser,

„DAX verliert mehr als 100 Punkte“, überschrieb das Handelsblatt am Freitag seinen Marktbericht zum Handelsschluss des DAX auf Xetra. Der Tagesverlust weitete sich nachbörslich noch auf über 200 Punkte aus. Und: „Wall Street mit größtem Absturz seit Brexit-Votum“, konnten Sie an anderer Stelle zum Verlust im US-Markt lesen. Dazu passt die Frage:

„Wann kommt der große Crash?“

Das hat mich mein Zahnarzt letzte Woche gefragt. Ich habe ihm geantwortet: „Er wird kommen, aber das wird lange dauern, viel länger als viele Anleger denken. Denn die Notenbanken haben im wahrsten Sinne der Wortes unendlich viel Geld, mit dem sie die Märkte stützen und letztlich aufwärts treiben wann immer nötig.“ – Und genau das tun sie, wie EZB-Chef Mario Draghi vergangene Woche erneut betont hat.

Fundamentale Daten der Unternehmen rücken in den Hintergrund. Kurstreiber Nummer 1 ist und bleibt die Politik des billigen Geldes. Ob mir das gefällt oder nicht (es gefällt mir nicht), spielt keine Rolle. Es ist so. Und wenn die Anleger dann denken, dass in den USA noch im laufenden September die Zinsen leicht erhöht werden könnten, führt das zu dem genannten Tagesverlust des DAX und Dow Jones. Eine mögliche marginale Zinserhöhung, die ich nicht erwarte, ändert aber gegebenenfalls nichts daran, dass die Zinsen historisch niedrig sind und bleiben.

Große Schwankungsbreite der Kurse

Der DAX notiert weiterhin stabil oberhalb von 10.000 Punkten. Der Dow Jones notiert oberhalb von 18.000 Punkten. Und der S&P 500 notiert nur 3% unter seinem Allzeithoch. Die übergeordneten Aufwärtstrends sind also weiterhin intakt. Derzeit werden sie nur durch eine zähe Seitwärtsbewegung unterbrochen, die die Aktienindizes mal 100 oder 200 Punkte am Tag nach oben, dann wieder nach unten führt. Die große Schwankungsbreite ist derzeit typisch für die Aktienkurse.

Großer Verfallstag sorgt für zunehmende Volatilität

Aktuell wird die Schwankungsbreite der Kurse durch den großen Verfallstag (der ist am Freitag dieser Woche, 16.09.2016) zusätzlich angetrieben. Am großen Verfallstag verfallen an den wichtigen Terminbörsen, wie zum Beispiel Eurex und US-Terminbörsen, Optionen und Futures auf Aktien und Indizes. Institutionelle Anleger versuchen im Vorfeld dieses Verfallstages die Kurse der Basiswerte ihrer Optionen und Futures durch gezielte Käufe oder Verkäufe auf für sie günstige Abrechnungs­kurse zu bewegen. Diese Transaktionen sorgen für eine zusätzliche Volatilität der Märkte. Wenn die Tageskurse dann nach unten zeigen, haben Sie gute Kaufkurse.

Ausblick: Sicherheit hat oberste Priorität

„Wann kommt der große Crash?“ Meine Antwort auf diese Frage habe ich Ihnen eingangs ge­schrieben. Ich rechne vorläufig nicht damit. Aber ich schließe ihn auch nicht aus. Ein Crash hat aber keinen Schrecken für mich. Im Gegenteil:

Ich weiß, dass ein Crash nur eine andere Kursrichtung für Gewinne mit Optionen ist. Dann entfalten Put-Optionen ihre Kraft. So war es im Crash des Jahres 2008 und so wird es im nächsten Crash sein, wann auch immer uns der ereilt.

Sie sind gegebenenfalls mit den Put-Optionen im Depot optimal geschützt. Das erkennen Sie zum Beispiel sofort an den in der Monatsausgabe 09/2016 neu empfohlenen Put-Optionen auf den S&P 500. Die konnten Sie am 07.09.2016 für 5,00 USD kaufen – und am Freitag voriger Woche, als es abwärts ging, lag der Kurs bei 6,00 USD. Die Puts weisen also schon +20% Buchgewinn auf.

Die Strategie, dass Sicherheit oberste Priorität hat, hat sich im Optionen-Profi langfristig bewährt und das gilt auch für die nahe und ferne Zukunft.

Mit freundlichen Grüßen

Rainer Heißmann

Chefredakteur Optionen-Profi