Strategie „Aktien kaufen und liegenlassen“ immer fraglicher

+++  Politiker und Banker verschweigen die Wahrheit  +++  Puts nutzen Abwärtstrend für Gewinne  +++

Die Strategie „Aktien kaufen und liegenlassen“ wird immer fraglicher

Die Kursstände weltweit wichtiger Indizes zeigen, die Strategie  „Aktien kaufen und liegenlassen“ gerät mächtig ins Wanken. Für einige Regionen ist sie bereits hinfällig geworden. Das zeigen die Entwicklungen weltweit wichtiger Aktienindizes.

Je nach Region liegt auch ein sehr langfristig orientierter Investor mit der Strategie „Aktien kaufen und liegenlassen“ heute schon tief im Verlust oder dieser droht sich in Kürze einzustellen. So verbucht ein Investor an Japans Börsen (je nach Depotausrichtung) an diesem Wochenende (21./22.02.2009) Verluste, wenn er im Jahr 1984, also vor 25 Jahren, Aktien gekauft und liegengelassen hat. Denn der japanische Topix notierte am gestrigen Freitag auf dem niedrigsten Stand seit 25 Jahren. (Der Topix Index beinhaltet alle an der Börse in Tokio zugelassenen Aktien.)

Der breit gefasste US-Index S&P 500 notiert auf dem niedrigsten Stand seit 12 Jahren.

Der Weltleitindex Dow Jones notiert nur wenige Punkte über seinem Tief vom Oktober 2002. Das war der tiefste Stand der Crashjahre 2000 bis 2003. Wenn er unter diesen Kursbereich fällt, droht ein weiterer Absturz.

Der DAX kämpft mit der psychologisch wichtigen 4.000-Punkte-Marke. Gestern Abend hatte er diesen Punktebereich nachbörslich zwischenzeitlich sogar schon unterschritten. Halten die 4.000 Punkte nicht, droht auch hier ein weiterer Absturz. Dieser ist zu befürchten:

Denn die Konjunkturpakete und Rettungspläne für Banken, Autohäuser und andere Branchen  lassen Investoren kalt. Das EU-Bankensystem wankt. Die Staatslenker in Europa diskutieren nicht nur, einzelne Banken zu retten, sondern ganze Länder. Den Investoren fehlt jegliches Vertrauen in die Märkte, weil „man“ uns nicht sagt, wie es wirklich um die Banken und Wirtschaft steht.

Politiker und Banker verschweigen die Wahrheit

Wenn uns doch mal jemand umfassend informiert, werden Zahlen schnell wieder versteckt: Die größte britische Tageszeitung „Daily Telegraph“ berichtete vor wenigen Tagen im Internet, dass 18,2 Billionen (!) Euro faule Vermögenswerte in den Büchern der Banken schlummern. Der Daily Telegraph berief sich dabei auf eine streng geheime 17-seitige Untersuchung der EU-Kommission. Aus diesem Bericht des Daily Telegraph wurden kurze Zeit später die Zahlen entfernt. (Gab es da einen diskreten Hinweis der EU?) Der österreichische Standard hat allerdings auf Basis der ursprünglichen Meldung des Daily Telegraph einen eigenen Bericht verfasst und die obige Zahl öffentlich gemacht.

Rhetorische Frage: Wie soll bei dieser Politik der Vertuschung Vertrauen entstehen? Mein Fazit:

1. „Aktien kaufen und liegenlassen“ ist für mich keine Gewinn versprechende Strategie mehr.

2.  Ich war schon immer sehr vorsichtig bei meinen Investitionen. Nicht umsonst rate ich seit Jahren von den von Banken emittierten undurchsichtigen Finanzprodukten ab und empfehle bankenunabhängige Optionen. Diese Skepsis hat sich in absolute Ablehnung verstärkt. Ich glaube nicht, dass ich „den Bankern“ jemals wieder vertraue. Derzeit verneine ich das voll und ganz.

Puts nutzen Abwärtstrend für Gewinne

Nur Optionen sind sowohl banken- als auch marktunabhängig. Optionen werden nicht von Banken emittiert. Sie werden an separaten Terminbörsen gehandelt. Und Optionen bieten Ihnen die Möglichkeit, mit Puts auf fallende Kurse der Aktien und Indizes zu setzen. Ich weiß, der folgende Satz gilt leider nicht für Aktionäre, aber für Optionen-Anleger heißt es:

Wenn der langfristige Trend endgültig kippt und die Strategie „Aktien kaufen und liegenlassen“ damit Geschichte ist, setzen wir einfach noch mehr auf Puts und nutzen dann den Abwärtstrend für Gewinne.

Mit reichlich Puts im Depot sende ich Ihnen gut gelaunte Grüße