Topmanager steigen beim Drogenhandel aus

Topmanager und Drogenhandel? Mein Titel – provokativ und übertrieben? Sehen Sie selbst. Die folgenden beiden Meldungen des heutigen Tages führten zur obigen Überschrift:

1. Topmanager verkaufen Aktien

Das Insider-Barometer, veröffentlicht im Handelsblatt, ist mit unter 80 Punkten auf den tiefsten Stand seit dreieinhalb Jahren gefallen. Dieser Wert ist gleich dem aus dem Frühjahr 2006. Seinerzeit fiel der DAX kurze Zeit später um rund 15%.

Das Insider-Barometer stellt die Käufe und Verkäufe von Aktien durch Topmanager dar, indexiert diese und schreibt sie fort. Ein Indexstand von unter 90 Punkten zeigt eine starke Verkaufsneigung der Topmanager. Da Topmanager über die Interna von Unternehmen mehr wissen, ist der niedrigste Stand seit dreieinhalb Jahren ein Warnsignal.

2. Deutsche Wirtschaft läuft 2010 nur unter „Drogen“

Norbert Walter, Chefökonom der Deutschen Bank, sagte: „Ich rechne für die Jahre 2010 und 2011 mit einem moderaten Wirtschaftswachstum.“ Dann folgte: „Das Ding läuft nur unter Drogen. Wir sollten nicht annehmen, dass die Drogen ständig verabreicht werden.“

Der Warnhinweis „Drogen“ bezieht sich dabei auf die expansive Finanzpolitik im In- und Ausland. Walter spricht damit an, dass das Wachstum auf wackeligen Füßen steht und vorrangig durch die „endlose“ Liquidität der (Fast-) Nullzinspolitik vieler Notenbanken getragen wird.

Topmanager und der Drogenhandel

Wenn Sie nun die beiden Meldungen des Tages (1. Topmanager verkaufen Aktien / 2. Wirtschaft läuft nur unter „Drogen“) zusammenführen, kommt dabei raus, dass Topmanager bei Produkten (Aktien), die „unter Drogen“ (Aufputschmittel Liquidität) gehandelt werden, aussteigen.

Erst Drogenentzug, dann Gesundung

Wenn ich im Bild des Chefökonoms der Deutschen Bank bleibe, muss ein Drogenentzug folgen. Das heißt, die Liquidität muss den Märkten entzogen werden. Davor fürchten sich offensichtlich die Topmanager. Denn jeder weiß, eine Drogenentziehungskur führt zuerst dazu, dass es dem Patienten schlechter geht, bevor er gesundet. Wobei die Gesundung nicht garantiert und jeder Drogenentzug mit einer hohen Rückfallquote behaftet ist.

Topmanager fürchten, dass Banker nichts gelernt haben

Vor wenigen Tagen habe ich in der Frankfurter Rundschau (FR) einen Kommentar gelesen. Der Titel: „Deutsche Bank: Die unverschämte Show geht weiter.“ Dort wurde scharf kritisiert, dass Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann seinen Aktionären für das Jahr 2011 zehn Milliarden Euro Gewinn versprach und dass er sich darum kümmern werde, dass seine Investmentbanker in London nicht unter der dortigen Sondersteuer auf exorbitante Boni zu leiden haben werden. Die Quintessenz dort: Ackermann habe nichts gelernt.

{NLANZEIGE}

Handelt Ackermann unter Drogen?

Jetzt füge ich die Aussage von Norbert Walter, Chefökonom der Deutschen Bank, („Das Ding läuft nur unter Drogen“) und die Kritik an Ackermann aus der FR zusammen.

Mein Fazit: Ackermann handelt eindeutig unter der Droge „zu hohe Liquidität“. Der Drogenentzug wird folgen. Der Kater auch. Die Topmanager sind gewappnet, denn sie steigen zunehmend aus.

So wirkt die Droge aktuell: Topmanager warnt, Aktie steigt

Topmanager Ekkehard Schulz von ThyssenKrupp warnte gestern (20.12.2009) vor einer Rohstoffblase, Zockergeschäften im Rohstoffhandel und dadurch unkalkulierbaren Preisen für sein Unternehmen. Er befürchtet, dass es noch 2 bis 3 Jahre dauern werde, bis ThyssenKrupp wieder das Niveau des Jahres 2007 erreicht habe. Die Aktie von ThyssenKrupp steigt trotzdem („wie unter Drogen“). Auch hier wird der Drogenentzug bald folgen.

Was bedeutet das für das Jahr 2010?

Der aktuelle Rausch kann noch anhalten. Noch werden die Märkte mit zinslosem Geld überflutet. Aber an dem Tag, an dem die Notenbanken mit dem Drogenentzug (Liquiditätsentzug durch Zinserhöhung) ernst machen, wird der Börsenbulle durch den Börsenbären abgelöst. Dass dieses so ist, erfahren Sie erst rückwirkend. Plötzlich stehen die Indizes deutlich tiefer. Diagnose: Drogen-/ Liquiditätsentzug.

Seien Sie vorbereitet, halten Sie Put Optionen im Depot.

Eines ist sicher: Die Depots des Option Advisor und Optionen-Profi werden im Jahr 2010 keine Sekunde ohne Put-Optionen sein

Zum guten Schluss: Sehr frei nach dem deutschen Schriftsteller Kurt Tucholsky, der heute vor 74 Jahren, am 21.12.1935, starb, verabschiede ich mich für heute mit den Worten:

Sie können von meinen Erfahrungen mit Optionen lernen. Wenn Sie diese Erfahrung, mit Optionen zu handeln, auch haben wollen, müssen Sie mit Optionen handeln . . .