V-Dax auf Crash Niveau keine Entspannung

Heute können Sie in vielen Börsen-Nachrichten von zurückkehrendem Vertrauen und damit einhergehenden Chancen lesen. Um von einer wirklichen Entspannung an den Märkten zu reden, ist es aber noch viel zu früh. Das zeigen die Werte des V-DAX (Das ist der Volatilitätsindex. Der V-DAX hat die ISIN: DE0008467408.) Der V-DAX misst die von den Anlegern erwartet Schwankungsbreite für die kommenden 45 Tage. Er wird deshalb auch Angstbarometer genannt.

Am 17.10., 24.10 und 31.10.2008 notierte der V-DAX mit seinen Wochenschlusskursen höher als mit seinen höchsten Wochenend-Notierungen der Crash-Jahre 2000 bis 2003. Damals, am 04.10.2002, notierte der V-DAX mit 56,83%. Das war die höchste Wochenschlusskursnotierung der Jahre 2000 bis 2003. Die Notierung des V-DAX an diesem Wochenende lautet 57,43%. Die „Angst“ ist also noch größer als am 04.10.2002.

Und ich kann das gut verstehen. Ein Beispiel:

Vom Vertrauen in die Bankenwelt wird gern gesprochen. Dieses müsse zurück gewonnen werden. Dafür (?) hat die EU „geänderte Bilanzvorschriften“ erlassen. Bestimmte Wertpapiere und Kredite müssen jetzt nicht mehr mit dem Marktpreis bewertet werden. Diese Papiere müssen nur dann wertberichtigt werden, wenn sich ein dauerhafter Ausfall abzeichnet. Feiner Spielraum, der da geschaffen wurde. Taschenspieltricks nenne ich das, was die EU „geänderte Bilanzvorschriften“ nennt. Und nun diese Meldung vom 30.10.2008:

„Die Deutsche Bank hat im dritten Quartal 2008, dank der jüngst gelockerten Bilanzierungsregeln, einen Verlust verhindert. Die Belastungen wären ohne Anwendung der EU-weit geänderten Bilanzvorschriften fast 900 Millionen Euro höher ausgefallen. Als eine der ersten europäischen Großbanken machte die Deutsche Bank von der neu geschaffenen Möglichkeit Gebrauch, bestimmte Wertpapiere und Kredite nicht mehr mit dem Marktpreis bewerten zu müssen.“

Im Klartext: Da werden also Wertpapiere nicht mehr mit dem Marktpreis bewertet, sondern mit einem Preis, der um 900 Millionen Euro höher liegt. Verkauft werden können sie zu diesem 900 Millionen Euro höheren Preis natürlich nicht. Denn der Markt gibt das momentan nicht her. Deutsche Bank Vorstandschef Ackermann würde sich schämen, Staatsgelder anzunehmen. Die Bilanz mit „Taschenspielertricks“ zu frisieren, da schämt er sich nicht. (Ich weiß, dass diese Aussage juristisch falsch ist. Aber das ist meine gefühlte Wahrheit.) Na, wie soll das wohl bei gut informierten Anlegern Vertrauen schaffen? Hier wird schon wieder die Grundlage geschaffen, uninformierte Kleinanleger ins offene Messer laufen zu lassen.

Solange sich die historisch hohen Kursschwankungen fortsetzen, ist keine Entspannung angesagt.
Und deshalb bejubele ich in diesem Kommentar auch nicht die – wie ich gerade gelesen haben – „beste Woche im Dow Jones seit 34 Jahren“. Sie ist nur eine logische Folge der extremen Kursschwankungen. Mehr nicht.

Mein Fazit:

Nach wie vor bietet nur die Strategie, in Calls und Puts zu investieren, attraktive Gewinnchancen

Der gleichzeitige Kauf von Calls und Puts hat sich gerade im Crash-Jahr 2008 bewährt. Sie wissen sicher, dass ich Chefredakteur des „Option Advisor Deutschland“ und Optionen-Profi bin. In beiden Börsendiensten bin ich jederzeit in Calls und Puts investiert. Beide Börsendienste liegen nach den Superjahren 2006 und 2007 auch im Crash-Jahr 2008 im Gewinn.

Dieser Erfolg und der V DAX von 57,43% zwingen geradezu, diese Strategie unverändert zu lassen. Denn nur dann erzielen Sie Gewinne, wenn der DAX auf 3.000 Punkte abstürzt oder sich doch in Richtung 6.000 Punkte orientiert.