Heute, am 11.08.2009, gab der DAX innerhalb weniger Minuten seine Gewinne vom vergangenen Freitag ab. Freitag: positive Aktienbewertung. Heute: negative Aktienbewertung. Die Aktienbewertung kehrte sich also völlig um.
Aktienbewertung ein Glücksspiel
Eine gute Aktienbewertung führte am vergangenen Freitag (07.08.2009) zu einem Kurssprung. Heute dann die Kehrtwendung. Die Aktienbewertung liegt unter der vom vergangen Freitag. Die Chartüberschrift lautet deshalb kurz, knapp und treffend: Aktienbewertung ein Glücksspiel
Positive Aktienbewertung: Die Gründe
Am vergangenen Freitag habe ich den steilen Kursanstieg an dieser Stelle mit „Börsenhandel auf dünnem Eis“ kommentiert. Die Gründe für die positive Aktienbewertung am Freitag waren auch wieder mal nur die „nicht so schlecht aufgefallenen Zahlen wie erwartet“. Fakten haben den Kursanstieg nicht untermauert. Deshalb bewahrheitete sich meine Prognose umgehend.
Negative Aktienbewertung: Die Gründe
Und heute (11.08.2009) ging es wieder abwärts. Gemischt aufgefallene Konjunkturdaten werden als offizielle Begründung genannt. Nun, irgendeinen Grund muss „man“ ja nennen, damit „man“ als Fachmann gilt. Tatsache ist:
Kurzfristige Aktienbewertung: Glückssache
Für die kurzfristigen Aktienbewertungen gibt es keine Gründe. Heute beispielsweise waren die Umsätze an den deutschen Börsen so gering wie schon lange nicht mehr. Sommerpause. Und da sorgen schon relativ kleine Kauf- und Verkaufsorders für deutliche Kursbewegungen.
Daytrader bestimmen aktuelle Kurse
Derzeit ist eine kurzfristige Aktienbewertung schlicht unmöglich. Nehmen Sie einen Wert wie ThyssenKrupp. Im April 2009 notierte der Kurs im Tief mit 12,38 Euro. Dann ging es auf über 20 Euro. Ein Plus von rund 66%. Dann runter auf 16 Euro. Ein Minus von rund 20%. Und alleine im laufenden August schoss der Kurs regelrecht hin und her: 21,88 Euro, 23,40 Euro und heute wieder 22 Euro. Also erst plus 7%, danach minus 6%. Die Nachrichtenlage hat sich in der Zeit nicht verändert. Es sind Daytrader und kurzfristige spekulative Käufe und Verkäufe, die diese Kurse machen, sonst nichts.
Aktienbewertung: „Einer wird gewinnen“
Wie werthaltig derzeit Aussagen zu Unternehmen sind, erkennen Sie gut an der Bewertung von ThyssenKrupp durch zwei „Fachleute“. Die US-Bank J.P. Morgan hat ein aktuelles Kursziel von 27 Euro für die Papiere. Und die Deutsche Bank setzt das Kursziel auf 10 Euro. Alles Fachleute. Da fällt mir nur noch die Unterhaltungssendung von Hans Joachim Kuhlenkampff aus den 60-er Jahren ein. Die Sendung hatte den Titel: „Einer wird gewinnen.“
Nachrichtenlage mit Vorsicht genießen
Die Bewertungen der ThyssenKrupp-Papiere sind sicher beide in sich schlüssig. Die Aussagen sind aber dermaßen gegensätzlich, dass sie im Ergebnis gleich null sind. Heute so, morgen so, das ist eine treffliche Beschreibung der Nachrichtenlage.
Und deshalb meine Empfehlung:
Genießen Sie die Nachrichten mit Vorsicht und reagieren Sie nicht sofort mit Kauf oder Verkauf auf eine neue Nachricht. Denn, das sehen Sie im obigen Chart, die Aktienbewertung gleicht derzeit einem Glücksspiel.
Zum guten Schluss: „Turnvater Jahn“ kam am 11.08.1778, also heute vor 231 Jahren auf die Welt. Der korrekte Name des deutschen Pädagogen und Politikers lautet: Friedrich Ludwig Jahn. Er schrieb: „Ein Volk lebt, webt, steht und vergeht mit seiner Sprache.“ Ich hoffe mit meiner Sprache an dieser Stelle zu leben, weben und zu stehen, nicht zu vergehen und sende Ihnen frisch-fromm-fröhlich-freie Grüße
