Finanzdienstleister: 2,529 Billionen USD Verluste folgen noch

Immerhin, der DAX geht an diesem Freitag (12. Juni 2009) erneut mit über 5.000 Punkten ins Wochenende. Ein Blick auf die Finanzkrise und wie diese die Finanzdienstleister noch treffen wird, lässt aber nichts Gutes ahnen.

Den Finanzdienstleistern steht das Schlimmste noch bevor

Erst gut ein Drittel der durch die Finanzkrise verursachten Verluste haben die Finanzdienstleister bislang bilanziert. Zwei Drittel der geschätzten Verluste haben sie noch nicht ausgewiesen. Zu diesem Ergebnis kommt eine einfache Gegenüberstellung einer Recherche der Nachrichtenagentur Bloomberg und einer Schätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF).

Finanzdienstleister, das sind „normale“ Kreditinstitute, beziehungsweise Banken, aber auch Versicherungen und spezielle Hypothekenfinanzierer.

Bloomberg beziffert die bislang bekannten Verluste der Finanzdienstleister auf 1,471 Billionen USD. Und der IWF schätzt die Gesamtverluste auf 4 Billionen USD.

Die einfache Rechnung: 4 minus 1,471 = 2,529. Damit sind rund 37% erledigt. Aber 63% haben die Finanzdienstleister noch vor sich.

Oder knapper: Gut ein Drittel ist geschafft, knapp zwei Drittel Wegstrecke hat die Finanzbranche aber noch vor sich.

Zur Einschätzung der Größenordnung: Zum Stichtag 31.03.2009 hatte die Deutsche Bank eine Bilanzsumme von 2,103 Billionen Euro. Das sind rund 2,9 Billionen USD. Das heißt, fast den gesamten Bilanzwert der Deutschen Bank muss die Branche der Finanzdienstleister nochmals schultern, um die Finanzkrise zu bewältigen.

Auch an den Börsen ist das Schlimmste noch nicht ausgestanden

Auch die Optimisten stimmen sicher zu, dass es ohne Gesundung der Finanzdienstleister keine Gesundung der Wirtschaft gibt. Und ohne Gesundung der Wirtschaft stehen die jüngsten Kursgewinne der Börsen auf wahrhaft tönernen Füßen. Die folgende Rechnung könnte einem Angst und Bange machen: Ein Drittel der Finanzkrise brachte 3.000 Punkte Verlust im DAX (Crash von 8.000 auf 5.000 Punkten). Zwei Drittel der Finanzkrise bringen dann 6.000 Punkte Verlust. Von 5.000 auf minus 1.000 Punkte. Das kann natürlich nicht passieren. Aber der oft zu sehende Optimismus ist derzeit (leider) noch fehl am Platz.

Da mit Put Optionen ein Bärenmarkt kein Risiko, sondern ein Chance ist, sende ich Ihnen trotz kritischer Börsenbilanz optimistische Grüße und wünsche Ihnen ein schönes Wochenende