Die Kontrolle der Finanzmärkte ist ein Witz

Gerade erhalte ich eine Nachricht eines befreundeten Chefredakteurs, Herrn Dr. Erhard Liemen, der am 31.07.2009 bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) war. Diese leite ich Ihnen aus aktuellem Anlass weiter:

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„Liebe Leserin, lieber Leser,

vergangenen Freitag war ich mit gut 20 Lesern des „Deutschen Wirtschaftsbriefs“ bei der 2002 gegründeten Bundeanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, besser bekannt als BaFin. Jeder hatte ein paar unangenehme Fragen im Gepäck. Hier ein paar Beispiele und kurz gefasst die Antworten dazu:

·         Warum hat die BaFin das HRE-Debakel nicht verhindert?
(Weil sie keinen Zugriff auf die Irland sitzende Depfa hat! Auch von Banken gegründete Zweckgesellschaften sind der Kontrolle entzogen)

·         Wie viel Kontrolle ist möglich und nötig?
(Bleibt offen: Ist der Staat wirklich besser als der Markt in der Lage, Maßnahmen zu ergreifen?)

·         Wie kann die deutsche BaFin am globalisierten, internationalen Markt überhaupt eingreifen?
(Praktisch gar nicht!)

·         Wer entscheidet, was am Kapitalmarkt angeboten wird: der Staat oder die Emittenten (oder der Verbraucher)?
(Die BaFin kann mangels gesetzlichem Auftrag keine Produktprüfung leisten! Das will sie auch nicht, da sie dann Haftungsansprüche fürchtet.)

·         Wie kann es sein, dass die Zockerei wieder von vorne los geht?
(Die HRE- Rettung führt zur Annahme, dass man ruhig etwas riskieren kann, denn der Staat wird notfalls eingreifen!)

Mein Fazit lautet daher:

1.        Die BaFin ist ein zahnloser Tiger

2.        Sie als Anleger profitieren praktisch gar nicht von dieser Institution´

3.        Der graue Kapitalmarkt dürfte unreguliert bleiben

Das kann für Sie nur eins heißen: Misstrauen Sie blumigen Versprechen der Emittenten. Informieren Sie sich immer selbst aus unabhängigen Quellen. Für Leser des „Deutschen Wirtschaftsbrief“ ist das natürlich kein Problem!

Wenn Sie noch kein Leser sind, haben Sie hier die Gelegenheit, den „Deutschen Wirtschaftsbrief“ kostenlos kennenzulernen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr

Dr. Erhard Liemen
Chefredakteur
Der Deutsche Wirtschaftsbrief
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Ich teile diese Meinung des Kollegen zur BaFin und sende Ihnen beste Grüße