Marktprognosen „stinken“

Gestern, am 26.05.2009, gab es gute Marktprognosen in den Medien. Als Begründung dafür diente diese aktuelle Meldung vom selben Tag: „Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im Mai 2009 deutlich stärker aufgehellt als erwartet. Der Index des Verbrauchervertrauens stieg auf 54,9 Punkte. Befragte Volkswirte hatten einen Stand von 43,0 Punkten prognostiziert.“

Na dann ist ja alles bestens. Die Marktprognose können positiv ausfallen, denn: Die Stimmung unter den Verbrauchern ist gestiegen. Und das sogar höher als von den Marktprognosen erwartet.

Alles bestens? Und damit ein Unterschreiben der positiven Marktprognosen?

Als Basis für die guten Marktprognosen wird die Umfrage des US-Forschungsinstitutes „Conference Board“ genommen. Dieser Konjunkturindikator gehört zu den 100 wichtigsten der Welt. Er wird entsprechend hoch eingeschätzt und ist damit für Marktprognosen gut brauchbar. Und deshalb gibt es zu den Ergebnissen dieses Konjunkturindikators auch eine allgemeingültige Bewertung. Die sieht so aus:

Wenn dieser Konjunkturindikator unter 80 Punkte fällt, ist das eine Konjunkturschwäche. Notiert er unter 60 Punkte, kommt das einer Rezession gleich. Und nur wenn er Werte von über 120 Punkten anzeigt, gibt es eine positive Dynamik des privaten Konsums.

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Marktprognosen basieren auf fragwürdigen Deutungen

Auf Basis dieser Werte sehen die positiven Marktprognosen schon zumindest fragwürdig aus: Der Index stieg auf 54,9 Punkte: Das ist nach allgemeingültiger Bewertung rezessiv.  Ich frage: Wie kommen einige Medien auf gute Marktprognosen?

Die positiven Bewertungen werden noch fragwürdiger, wenn Sie die Zahlen weiter durchleuchten. Der Anteil der Befragten, die ihre wirtschaftliche Situation als „gut“ bezeichneten, erhöhte sich von 7,9% auf 8,7%.  Prima, sage ich da: 8,7% bezeichnen ihre wirtschaftliche Lage als gut. Und das führt zu super Marktprognosen der Medien? „Glückwunsch zur kritischen Recherche“, rufe ich den dafür Verantwortlichen zu.

Die konservative US-Zeitung New York Post titelte aktuell zum Markt (nicht direkt zu dieser Umfrage): „Something smells fishy in the market“. Auf gut deutsch: Das stinkt.

Aber es stinkt nicht nur bei den Marktprognosen der USA. Die deutschen Marktprognosen können es auch. Eine Meldung von heute (27.05.2009) gibt auch eine positive Marktprognose und titelt: „Gutes Konsumklima verhindert schlimmeren Absturz.“ In dem dann folgenden positiven Bericht bezieht sich der Artikel auf eine Untersuchung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Diese Untersuchung sagt aus: Im ersten Quartal 2009 kletterte der Privatkonsum um 0,5%.

Und wie oben sage ich: Na dann ist ja alles bestens. Die Marktprognosen können positiv ausfallen, denn wir haben ein „gutes Konsumklima“.

Alles bestens? Und damit ein Unterschreiben der positiven Marktprognosen?

Ein Blick zum Statistischen Bundesamt Deutschland wirft jedoch Fragen auf. Denn dort steht:

Erstes Quartal 2009: Private Konsumausgaben preisbereinigt: Veränderung gegenüber Vorjahresquartal minus 0,1% (Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland). Also trotz umsatzfördernder Abwrackprämie bleibt unter dem Strich ein Minus.

Was denn nun? Steigt oder fällt der Privatkonsum? Auch hier also: „Something smells fishy in the market“. Auf gut deutsch: Das stinkt.

Das führt dazu, dass ich den positiven Marktprognosen so sehr vertraue, wie die Banken sich untereinander. Nach wie vor leihen sich die Banken nur deshalb untereinander Geld, weil der Staat zugesichert hat, im Notfall einzuspringen. Die Banken schließen den „Notfall“ also nicht aus. Ich auch nicht!

Heute vor 65 Jahren, am 27.05.1944, hatte das Drama „Geschlossene Gesellschaft“ von Jean-Paul Sartre seine Premiere. Damit die „Geschlossene Gesellschaft“ der Markt-Manipulierer für Sie ein offenes Buch wird, bleibe ich dran.

Für heute grüße ich Sie mit, „bleiben Sie vorsichtig!“