Optionen-Profi: Aktuelle Börsenlage: Ohne Kursrichtung seitwärts – doch wir kassieren erneut Gewinne!

Lieber Optionen-Investor,

der DAX tendierte im Verlauf der vergangenen Woche seitwärts, in einem engen Korridor. Begrenzt wurde er durch die 1. Unterstützung um 15.250 Punkte und den 1. Widerstand bei etwa 15.600 Punkten. Insbesondere zum Wochenschluss, am Freitag, den 24.02. , ging es noch einmal deutlich nach unten. 

Im Chart „DAX: Pendeln zwischen Unterstützung und Widerstand – es fehlt an Kaufanreizen!“ sehen Sie, wie der DAX im Wochenverlauf ohne klare Trendrichtung hin und her pendelte. Am Freitag brach der Index dann in den Bereich der 1. Unterstützung ein, konnte sich jedoch in dieser Region stabilisieren. Dabei hielt sich der DAX stabiler als die US-Märkte, die im Wochenverlauf deutlich mehr verloren. Jetzt kommt es für den DAX darauf an, dass die 1. Unterstützung weiter hält! Ein Durchbruch nach unten könnte bis zur 15.000-Punkte-Marke führen. Nach oben stellt jetzt der 1. Widerstand eine massive Hürde dar. Das übergeordnete charttechnische Kursziel liegt nach wie vor im Bereich des Allzeithochs, also des aktuellen 2. Widerstands. Dazu müssen jedoch bald positive Nachrichten die Investoren zum Kauf bewegen. Denkbar wäre hier der Beginn von Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine. Auch positive Signale seitens der  Konjunktur, eine künftige niedrigere Inflation, Zinssenkungssignale seitens der FED beziehungsweise der EZB würden die Kauf-Stimmung deutlich steigern.

Dazu die fundamentalen Hintergründe:

  • Am 22.02. wurden die Protokolle der letzten Sitzung der US-Notenbank FED veröffentlicht. Investoren hoffen, daraus Hinweise auf die weitere Zinspolitik zu erhalten: Eine Mehrheit der Notenbanker stimmte für eine Verminderung der Zinserhöhungsschritte, und zwar um nur noch jeweils 0,25%, anstatt 0,50%. Die FED sieht aber weiterhin die Gefahr einer anhaltend hohen Inflation. Daher sind keine Zinssenkungsschritte absehbar. Dazu meine Erläuterungen: 0,25% stellen die untere Grenze der Zinsschritte dar. Erhöhungen und Senkungen erfolgen dann jeweils in 0,25%-Schritten. Anstatt in „%“ werden Zinsen oftmals auch in der Einheit „Basispunkte“ angegeben. 0,25% sind dabei 25 Basispunkte. Mein Fazit: Die gemäßigte Zinspolitik kam bei den Investoren gut an. Die Märkte stiegen, reagierten aber auch nicht übertrieben „euphorisch“.
  • Am 23.02. veröffentlichte die Europäische Statistikbehörde Eurostat die revidierte Inflationsrate für Januar 2023 gegenüber Januar 2022. Diese lag bei jetzt 8,6% (gegenüber der ersten Schätzung von 8,5%). Mein Fazit: Da die Preissteigerung von Dezember 2022 – Dezember 2021 noch deutlich höher lag, nämlich bei 9,2%, hatte diese leichte Erhöhung auf jetzt 8,6% keinen negativen Einfluss auf die Märkte.
  • Am 23.02. kündigte die Europäische Zentralbank (EZB) für ihre Sitzung am 16.03. einen weiteren Zinsschritt von 0,50% an, auf 3,5%. Mein Fazit: Das war so erwartet worden.
  • Am 24.02., vor der Börseneröffnung, wurde in den USA die Höhe der privaten Konsumausgaben (PCE; Personal Consumption Expenditures) bekannt gegeben: Der PCE-Index stieg im Januar 2023 um 0,6% gegenüber Dezember 2022, und von Januar 2022 bis Januar 2023 um 5,4%. Der wichtige Kern-PCEIndex, also der private Konsum ohne Ausgaben für Energie und Nahrungsmittel, stieg im Januar 2023 um 0,6% gegenüber Dezember 2022, und um 4,7% gegenüber Januar 2022. Erwartet wurden deutlich niedrigere Zahlen, nämlich 0,4% (Monat auf Monat) und 4,3% (Jahr auf Jahr). Dazu meine Erläuterungen: Die PCE-Kennzahl entspricht grob der Interpretation der Inflation (CPI). Während die Inflationsrate jedoch anhand eines definierten Warenkorbs berechnet wird, umfassen die persönlichen Konsumausgaben eine breitere Berechnungsbasis. Dabei wir die PCE-Kennzahl aus dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) errechnet. Die Bedeutung der Kennzahl liegt darin, dass etwa 66% des BIP in den USA auf die privatem Konsumausgaben entfallen. Insbesondere wichtig für die FED ist die Kennzahl „Core-PCE“. Diese entspricht der „Kern-Inflation“. Mein Fazit: Die Notenbank FED betrachtet die Entwicklung der PCE als sehr wichtigen Indikator zur Messung der Inflation. Die unerwartet hohe Steigerung des PCE-Index löste bei den Investoren Befürchtungen aus, dass die Inflation doch länger anhält – und dies die FED zu anhaltenden Zinssteigerungen veranlassen könnte. Daher regierten die Märkte in den USA am Freitag, nach Bekanntgabe der hohen PCE-Ergebnisse, mit deutlichen Kursverlusten und zogen den DAX ebenfalls nach unten.

Meine Schlussfolgerung aus der Gesamt-Einschätzung der Daten:

  • Nachdem in der vergangenen Woche zunächst „gemischte“ Daten gemeldet wurden, ging am Freitag das „Inflationsgespenst“ wieder um – und die Indizes brachen ein. Dieses „Muster“ wird die Märkte in 2023 weiter dominieren.

Gewinnserie im Optionen-Profi: Wir kassieren etwa +70% – +75% Gewinn!

Wir haben in der vergangenen Woche die Calls auf Tenet Healthcare (THC) mit etwa +70% bis +75% Gewinn verkauft. Näheres zu diesen Trades lesen Sie auf Seite 6.

Der Verlauf der heutigen Eröffnung des DAX

Zur Erläuterung des Charts: Eine Kerze beschreibt jeweils die Entwicklung eines Handelstages. Dabei stellt eine Kerze mit einem grünen Kerzenkörper einen Tag mit steigenden Kursen dar, gerechnet vom Eröffnungs- bis zum Schlusskurs des jeweiligen Tages. Ein roter Kerzenkörper beschreibt entsprechend einen Tag mit fallenden Kursen.

Kursgewinne zur Eröffnung

Die lange grüne Kerze ganz rechts im Chart beschreibt die Kursentwicklung nach der heutigen Eröffnung des DAX. Dieser eröffnete mit einer deutlichen Kurslücke nach oben, im Vergleich zum Schlusskurs vom Freitag, nämlich bei 15.351 Punkten. Im Verlauf des Vormittags stieg er dann noch etwas an, in den Bereich um 15.450 Punkte. Daher ist der Kerzenkörper grün.

Die US-Märkte können den Verlauf des DAX am Nachmittag beeinflussen

Der DAX orientiert sich spätestens gegen Mittag deutscher Zeit in die USA, und zwar auf den Verlauf des S&P 500 Future. Der S&P 500 Future ist ein Terminkontrakt auf den US-Index S&P 500. Dieser wird weltweit beinahe rund um die Uhr gehandelt und ist damit ein guter Indikator für die Eröffnung des US-Börsenhandels um 09:30 Uhr US-Zeit (EST). Je näher die Eröffnung der US-Märkte rückt, desto signifikantere Hinweise gibt der S&P 500 Future auf die Eröffnung des börslichen Handels in den USA. Diese Tendenz kann auch den Verlauf des DAX beeinflussen.

Ihr Nutzen: Ich beobachte für Sie den US-Kursverlauf auch vor der Eröffnung der US-Märkte um 15:30 Uhr deutscher Zeit. Auch diesen beziehe ich gegebenenfalls in meine Empfehlungen an Sie ein.

Der S&P 500 – Future notiert leicht im Plus

Der Future-Kontrakt auf den S&P 500 notiert zurzeit bei etwa 3.996 Punkten, und damit etwa 0,6% höher als der Schlusskurs des Futures vom Freitag. Damit könnte der US-Markt den DAX unterstützen, auch wenn die Eröffnungs-Kursgewinne in den USA zurzeit nicht so hoch erwartetet werden, wie wir diese beim DAX gesehen haben.

Am Donnerstag, den 02.02.2023, haben Sie die Monatsausgabe 02/2023 erhalten

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