Basiswissen für den Optionen-Handel 4/2016: Das richtige Verhältnis von Calls und Puts im Auf und Ab der Märkte

 

Im laufenden Jahr schoss der DAX wild zwischen 10.485 und 8.699 Punkten auf und ab. Als er auf 8.699 Punkte fiel, bestand das Risiko eines Crashs. Die Psychologie kann diesen auslösen, denn wohin die Psyche der Anleger die Kurse führt, lässt sich nicht prognostizieren.

Deshalb mache ich Sie regelmäßig darauf aufmerksam, wie wichtig Put-Optionen sind. Der Kursverlauf dieses Jahres hat dies nochmals bestätigt. Es kommt also auf die richtige Strategie an.

Die richtige Strategie bringt Ihnen garantierte Gewinne

Die richtige Strategie ist ganz einfach: Sichern Sie Ihre gekauften Call-Optionen durch Puts ab. Das schützt Sie vor unvorhersehbaren Kurskapriolen der Märkte, sichert Ihr Depot und „garantiert“ Ihnen stete Gewinne von +10%, +50%, +100% oder auch weit mehr.

  1. Schritt: Beliebige Anzahl Calls und Puts

Wenn Sie eine beliebige Anzahl Calls und Puts im Depot halten, ist Ihr Depot schon besser aufgestellt, als wenn Sie ausschließlich mit Calls nur auf steigende oder ausschließlich mit Puts nur auf fallende Märkte setzen. Je nach Marktlage ist es das eine Mal weit erfolgreicher, mehr Calls, und ein anderes Mal viel erfolgreicher, mehr Puts im Depot zu halten. Deswegen der 2. Schritt:

  1. Schritt: Das richtige Verhältnis von Calls und Puts

In jeder Monatsausgabe des Optionen-Profi finden Sie am Fuß der Seite 1 den Hinweis „Gewinn-Hebel plus Sicherheit: Halten Sie immer Calls und Puts im Depot!“. Das für den aktuellen Monat richtige Verhältnis von Calls zu Puts sehen Sie in der danebenstehenden Grafik. In jeder Monatsausgabe finden Sie den Kasten „6 wichtige Hinweise“. Dort erläutere ich das unter Punkt 3. Damit haben Sie für die jeweils aktuelle Börsenlage das von mir empfohlene Verhältnis von Calls zu Puts.

Das Verhältnis von Calls und Puts in Ihrem Depot

Ich empfehle Ihnen aktuell ein Verhältnis von 3 : 1 Calls zu Puts. Damit ist gemeint, dass Ihr Gesamtdepot dieses Verhältnis aufweist, unabhängig davon, ob Sie jetzt gerade im Jahr 2016 neu in den Optionen-Profi einsteigen und erste Käufe tätigen oder ob Sie schon mehrere Jahre dabei sind. Wichtig ist, dass Ihre beim Kauf investierten Summen das Verhältnis 3 : 1 Calls zu Puts aufweisen. Es geht nicht um die Anzahl von Kontrakten

Die in Calls und Puts beim Kauf investierten Summen sind entscheidend

Wenn Sie z. B. Calls im Wert von 3.000 € im Depot haben, müssen Sie für 1.000 € Puts im Depot halten. Idealerweise sind das Puts auf einen Index wie den DAX oder den Dow Jones beziehungsweise dessen Fonds, den Diamonds Trust. Es genügt, wenn Sie 1.000 € in eine dieser Put-Empfehlungen investiert haben. Denn wenn die Einzelwerte Kursverluste erleiden, sind auch die Indizes rückläufig. Folglich verlieren diese an Wert und die Puts legen zu. Bei dieser Strategie sichern Sie nicht jeden einzelnen Call, sondern immer das ganze Depot ab.

Hinweis zur Absicherung

Diese Strategie führt nicht dazu, dass jede Kursbewegung von Calls oder Puts sofort und möglichst am selben Tag ausgeglichen wird. Es kann durchaus vorkommen, dass Calls (je nachdem auf welchen Aktienwert) und Puts verlieren. Dann verbuchen Sie vorübergehend Verluste. Diese gehören an der Börse einfach dazu. In den 10 Jahren seit Start des Optionen-Profi hat sich aber gezeigt, dass diese Vorgehensweise perfekt ist. Diese Strategie hat sich bewährt.

Im turbulenten Auf und Ab der letzten 10 Jahre haben wir damit hohe Gewinne erzielt, unabhängig davon, ob der DAX gerade stieg oder fiel. So liegt die Performance des Optionen-Profi per 31.12.2015 für das Basis-Depot bei 685,19%, dazu kommen 213,29% für das Chancen-Depot. Ich kenne keinen Börsendienst, der in demselben Zeitraum eine vergleichbar gute Performance nachweisen kann.

Das Verhältnis 3 : 1 Calls zu Puts ist ein Richtwert

Optionen können Sie nur in ganzen Kontrakten kaufen. Dadurch ist das Verhältnis von exakt 3 : 1 nur zufällig erreichbar. Dieses Verhältnis ist aber auch nur ein Richtwert. Wenn das Verhältnis von Calls zu Puts in Ihrem Depot 2 : 1 oder 4 : 1 beträgt, ist das auch vertretbar. Es besteht kein dringender Handlungsbedarf. Entscheidend ist vor allem, dass Sie Calls und Puts etwa in dem von mir empfohlenen Verhältnis im Depot halten.

Das Verhältnis 3 : 1 verändert sich von Tag zu Tag

Auch wenn Ihr Depot den Stand von 3 : 1 aufweist, verändert sich dieses Verhältnis zwangsläufig. Das geschieht, wenn Sie einzelne Optionen verkaufen (glattstellen) oder neue Optionen kaufen. Das Verhältnis der investierten Summen von Calls zu Puts verändert sich auch, wenn sich die Märkte deutlich in eine Richtung bewegen.

Diese Veränderung ist gewollt und sie muss sein. Sie dürfen das nicht laufend anpassen. Das sehen Sie an den folgenden 2 Beispielen. Ausgangssituation: Sie haben 9.000 € in Calls und 3.000 € in Puts investiert.

  1. Beispiel: Die Märkte steigen

Ihre Calls legen zu und sind 10.000 € wert. Gleichzeitig verlieren Ihre Puts z. B. 300 €. Das Verhältnis der Werte von Calls zu Puts hat sich verändert. Aber nur durch diese Veränderung erzielen Sie einen Gesamtgewinn. Denn wenn Sie in diesem Beispiel laufend Puts nachkaufen, reduzieren Sie bei einem andauernden Aufwärtstrend Ihren Gesamtgewinn, weil die Puts regelmäßig verlieren. Noch deutlicher wird es im umgekehrten Fall.

  1. Beispiel: Die Märkte fallen

Ihre Calls verlieren 1.000 €. Ihre Puts gewinnen im ersten Schritt „nur“ 300 €. Sie verbuchen vorübergehend einen Verlust. Die Märkte fallen weiter. Die Calls verlieren erneut 1.000 €. Die Puts gewinnen jetzt vielleicht schon 600 €. Ihr Buchverlust hat sich aber nochmals vergrößert. Fallen die Märkte weiter, verlieren die Calls vielleicht nochmals 1.000 €, die Puts gewinnen jetzt jedoch auch schon 1.000 €. Das Depot ist stabil. Und wenn es dann zu einem massiven Abwärtstrend oder gar einem Crash kommt, wird der Buchverlust Zug um Zug reduziert, bis die Puts mehr gewinnen, als die Calls verlieren, und das Gesamtdepot in den Gewinn läuft.

Erläuterung, warum Sie einen Gesamtgewinn erzielen können

Die Calls können in diesem Beispiel maximal 9.000 € verlieren. Die Puts können aber nahezu unbegrenzt gewinnen. Das heißt, wenn die Puts insgesamt 10.000 € wert sind, verbuchen Sie einen Gesamtgewinn, selbst wenn die Calls nur noch einen Restwert von einigen 100 € haben. Wenn Sie in diesem 2. Beispiel immer wieder Calls nachkaufen, um das Verhältnis 3 : 1 Calls zu Puts stabil zu halten, erzielen Sie nie einen Gesamtgewinn. Im Gegenteil: Sie verlieren laufend mehr Geld. Fazit: Die Änderung des Verhältnisses Calls zu Puts ist gewollt, zwangsläufig, und führt zu Gewinnen.

Anpassung des Call-/Put-Verhältnisses bei Neukauf oder Glattstellung

Sie müssen Ihr Depot allerdings bei jeder größeren Depot-Veränderung, das heißt Neukauf bzw. Verkauf (Glattstellung), kurz überprüfen. Wenn Sie dann feststellen, dass das Verhältnis von Calls zu Puts von dem von mir aktuell empfohlenen Verhältnis (derzeit 3 : 1 Calls zu Puts) abweicht, sich aber noch im Rahmen von etwa 2 : 1 bis 4 : 1 bewegt, müssen Sie nicht sofort reagieren. Bei der nächsten geplanten Depotbewegung (Kauf oder Verkauf) müssen Sie aber Ihre Käufe oder Verkäufe so durchführen, dass Sie Ihr Depot wieder etwa im Verhältnis 3 : 1 aufstellen. Wenn Sie durch Kauf oder Verkauf nur noch einseitig in Calls oder Puts investiert sind, müssen Sie allerdings sofort handeln.

Durch gezielten Kauf oder Verkauf passen Sie Ihr Depot an

Wenn Sie ein bestehendes Depot haben, passen Sie dieses ganz einfach dadurch an, dass Sie aus der nächsten Ausgabe nur Calls oder auch nur Puts kaufen. Wenn Sie heute neu starten, investieren Sie in die Empfehlungen dieser Ausgabe im Verhältnis 3 : 1. Wenn Sie also beispielsweise 3.000 € in Calls investieren, kaufen Sie für circa 1.000 € die Puts aus dieser Ausgabe. Die Anzahl gekaufter Call- und Put- Kontrakte spielt dabei keine Rolle, sondern nur der investierte Betrag.