379.373 Produkte mit Hebelwirkung verwirren, . . .

. . . aber es gibt die einfache Lösung. Dazu gleich mehr.

Der DAX ist heute, am 30.07.2009, erneut über 5.300 Punkte geklettert. Gleichzeitig liefert mir mein Börsenticker Nachrichten dieser Art:

Warnsignal: Euphorie an den Börsen
Ringen um Opel geht weiter
MAN stellt sich auf harte Zeiten ein
Meiste DAX-Unternehmen enttäuschen
Siemens tiefer in der Krise
VW mit Umsatzeinbruch
Maschinenbau verliert weiter drastisch Aufträge

Zwischen der Realität und den Börsenkursen liegt ein deutlicher Widerspruch. Entsprechend schwanken die Börsen.

Im volatilen Umfeld sind Finanzprodukte mit Hebelwirkung ideal

Bei Finanzprodukten ohne Hebelwirkung besteht das Problem, dass diese Schwankungen im Ergebnis zu einem Nullsummenspiel führen. So notierte der DAX zum Jahresauftakt 2009 mit etwas über 5.100 Punkten. Und gestern, am 29.07.2009, notierte er im Tief lediglich 50 Punkte höher. Wohl dem, der die Hebelwirkung moderner Finanzinstrumente nutzt und im Auf und Ab Gewinne erzielt.

Unüberschaubare Vielzahl von Produkten mit Hebelwirkung

Die Bankenwelt preist eine Vielzahl von Produkten mit Hebelwirkung an. Beispiele:

CFDs haben Hebelwirkung
Optionsscheine haben Hebelwirkung
Zertifikate haben Hebelwirkung
Knockouts haben Hebelwirkung
Waves haben Hebelwirkung

. . . und die Werbestrategen der Banken haben „unendlich“ viele weitere klangvolle Namen für Ihre Finanzprodukte gefunden und preisen diese an.

Vor einigen Tagen las ich bei BNP Paribas, dass es im Mai dieses Jahres 379.373 dieser Finanzprodukte (meist mit Hebelwirkung) gab. Als Wort:

Dreihundertneunundsiebzigtausenddreihundertdreiundsiebzig

Na denn, suchen Sie mal schön. Durch gewisse Filter lassen sich aus dieser schier unglaublich hohen Anzahl sicher schnell, sagen wir, 370.000 wegfiltern. Dann sind es nur noch 9.373. Und noch ein Filter und dann der nächste Filter führen die Anzahl auf 300, 200 oder auch 100 Anlagemöglichkeiten mit Hebelwirkung. Und dann? 300 oder auch 100 – und welches Produkt nehmen Sie?

Ausschlusskriterium für Produkte mit Hebelwirkung

Ich arbeite (natürlich) mit Finanzprodukten mit Hebelwirkung. Um zu meinem Produkt erster Wahl zu kommen, wende ich bei den 379.373 Finanzprodukten ein einziges Ausschlusskriterium an.

Mein Filter lautet: Wenn bankenabhängig, dann nein.

Und schwupps, aus 379.373 wird sofort eine glatte Null.

In bankenabhängige Papiere mit Hebelwirkung investiere ich keinen Pfennig, sorry, Cent. Ein Grund ist die Manipulationsmöglichkeit von Banken bei den Kursen. Deshalb sind diese Produkte alle (!) im Mutterland der Börsen, in den USA, nicht erlaubt. Der zweite Grund ist das Insolvenzrisiko des Emittenten. Die Hebelwirkung dieser Produkte kann Ihnen die schönsten Buchgewinne bescheren. Aber geht der Emittent (die herausgebende Bank) pleite, ist Ihr Geld weg. Nicht sehr wahrscheinlich. O.k. Aber auch nicht unmöglich. Warum dieses Risiko, wenn Sie es völlig ausschließen können?

Optionen: Das optimale Produkt mit Hebelwirkung

Drehe ich den Filter um und suche an der Börse nach bankenunabhängigen Finanzprodukten mit Hebelwirkung, kommt als Ergebnis eine „1“. Von allen Finanzprodukten mit Hebelwirkung sind lediglich Optionen bankenunabhängig. Bankenunabhängig heißt, kein Emittent kann an den Kursen drehen. Eine Pleite von Emittenten ist nicht möglich, da Optionen keinen Emittenten haben.

Optionen-Profi, Option Advisor und Optionen-Investor

Ich weiß, dass Sie, die Leser des Optionen-Profi und Option Advisor, Optionen schon lange kennen und nutzen. Sie haben eine gute Wahl getroffen. Erfreulicherweise sehe ich aber auch täglich neue Leser zum Optionen-Investor kommen. Vermutlich wollen viele von Ihnen nicht die Qual der Wahl aus 379.373 Finanzprodukten mit oder auch ohne Hebelwirkung haben. Deshalb, denken Sie mal über die Option Optionen nach. Aber wahrscheinlich sind Sie ja deswegen auch hier, beim Optionen-Investor.

Zum guten Schluss: Banken machen ihre Produkte mit Hebelwirkung populär. Der erste Reichskanzler des Deutschen Reiches, Otto von Bismarck, der am 30.07.1898, also heute vor 111 Jahren starb, schrieb: „Die Popularität einer Sache nötigt zu fragen: Ist sie auch wirklich vernünftig?“ Gute Frage, auch bezogen auf 379.373 populäre Produkte.

Mit der Hoffnung, Optionen populär zu machen, eben weil sie vernünftig sind, sende ich Ihnen die besten Grüße