SAP: 100%-Trade unter der Lupe

Lieber Leser,

lassen Sie sich nicht verrückt machen, wenn der DAX mal ein paar Pünktchen rückwärts läuft. Oft bin ich dann (fast) der einzige, der noch von steigenden Kursen schreibt. So wie z.B. letzte Woche, als der DAX unter 7.000 Punkte notierte: „Der DAX ist im Korrekturmodus, kein Frage. Aber nach dem schnellen Anstieg von 6.050 bis auf das Jahreshoch bei 7.445 Punkten ist eine Korrektur auch aus charttechnischer Sicht angebracht.“


Und jetzt? Der DAX ist nach seinem kurzen Abtauchen wieder „grandios“ zurückgekommen und hat die vergangene Woche mit 7.309 Punkten beendet!

Natürlich belasten zwischenzeitliche Kursrücksetzer auch das Depot. Aber da gilt es, Ruhe zu bewahren. Deshalb stelle ich Ihnen hier den Kursverlauf der Calls auf SAP vor, mit denen Sie letzte Woche den 100%-Ziel-Gewinn realisieren konnten.

 

Zwischenzeitlich tat es richtig weh

SAP: Der volatile Kursverlauf zum 100%-Ziel-Gewinn. Nur wer investiert war, konnte gewinnen.

 

SAP: 100%-Trade unter der Lupe

Im obigen Chart sehen Sie den Kursverlauf der letzten 5 Monate der Call-Optionen auf SAP (Dez.13 – 56 Euro), die ich Ihnen am 05.04.2012 zum Kauf empfohlen hatte. Die Kaufkurse lagen zwischen 3,40 Euro und 3,60 Euro. Der Chart zeigt den Kursverlauf erst ab dem 11.06.2012, also rund 2 Monate nach Kauf. Wer gekauft hatte, war zu dem Zeitpunkt „not amused“, würde der höfliche Engländer sagen. Und es kam noch schlimmer: Kurze Zeit später, im lila markierten Bereich, verbuchten die Calls wenig erfreuliche 50% Verlust.

Danach ging es endlich aufwärts und die Calls notierten im Gewinn. Aber, ein Schreck: Als der Kurs bei 6,00 Euro stand und der 100%-Ziel-Gewinn zum Greifen nah schien, stürzte der Kurs bis fast auf den Kaufpreis ab. 40% Kursrückschlag innerhalb kürzester Zeit. Nachdem auch dieser Schreck verdaut war, ging es „endlich“ in die richtige Richtung. Ende letzter Woche wurde der 100%-Ziel-Gewinn bei Notierungen um 6,80 Euro bis 7,20 Euro (je nach exaktem Kaufkurs) realisiert. Zugegeben: Ein bisschen „Schmerzensgeld“ war auch dabei.

 

Aber – rhetorische Frage: Wann wollten Sie einsteigen, wenn Sie nicht investiert waren? Klar kann ich rückwirkend auf den Chart tippen und „hier“ rufen. Aber hätten Sie den Mut gehabt, die Calls zu kaufen, als diese mit 50% im Minus notierten?

Letzte Woche habe ich allgemein, nicht zu SAP, geschrieben: „Bei der langen Laufzeit der Calls (bis auf wenige Ausnahmen haben alle die Laufzeiten bis Dez.13 oder Jan.14) und den guten Aussichten für die Aktienindizes, sehe ich weiterhin beste Gewinn-Chancen bei Call-Optionen.“

Die Entwicklung der SAP-Calls unterstreicht das deutlich. Das ist keine Garantie dafür, dass das immer klappt. Das zeigt der fast zeitgleich mit Verlust geschlossene Trade (mit kurz laufenden Calls) auf den VIX. Aber in der Vergangenheit hat es viel, viel, viel öfter geklappt, als dass es daneben gegangen wäre. Und so empfehle ich Ihnen, gelassen zu sein, wenn Optionen mit Buchverlust im Depot liegen, diese aber noch ausreichend lange Laufzeiten haben. Denn die Kursentwicklung der Calls auf SAP ist nicht ungewöhnlich, sondern – fast möchte ich sagen – typisch für Optionen.

 

Bei Jahresendrally „aufspringen“

Der DAX hat sich deutlich erholt. Dasselbe gilt für den Dow Jones. Mit über 7.000 Punkten im DAX und über 13.000 Punkten im Dow Jones haben beide Indizes auch wieder wichtige Tausender nach oben durchbrochen. Jetzt muss sich zeigen, ob es bis zum Jahresende noch weiter aufwärts geht und auch neue Jahreshöchststände erreicht werden.

Wir sind auf steigende Kurse investiert und gleichzeitig abgesichert. Handlungsbedarf ist nicht gegeben. Zeigt sich jedoch, dass es zu einer Jahresendrally kommt, ist natürlich eine zusätzliche Investition im Chancen-Depot jederzeit denkbar und auch vorgesehen.