Bankauskunft: Puts sind Muss

Alleine in diesem Monat hat der DAX bis heute, am 08.07.2009, in der Spitze 372 Punkte, entsprechend 7,55%, verloren. Und auf der anderen Seite hieß es vor wenigen Tagen: „Goldman Sachs zahlt Rekordbonus.“

Bankauskunft: Die Definition

Normalerweise ist eine Bankauskunft eine Mitteilung eines Kreditinstituts über die wirtschaftlichen Verhältnisse, das Geschäftsgebaren und das Zahlungsverhalten eines Kunden. Eine Bankauskunft hat also das Ziel, Kreditrisiken einschätzbar zu machen. Unter diesen Begriff Bankauskunft fallen also Auskünfte im Rahmen der normalen Geschäftsverbindung zu einem Kunden, nicht jedoch behördliche Auskunftsersuchen.

Bankauskunft mal andersherum

Wirtschaftskrise, Finanzkrise, DAX-Verluste, Bankenpleiten und: Goldman Sachs zahlt Superbonus. Wie passt das zusammen? Deshalb führe ich die Bankauskunft heute umgekehrt durch. Mich interessiert, was eine Bankauskunft über die Bank und nicht von der Bank für ein Ergebnis zu Tage fördert.

Bankauskunft über Banken mit extrem unterschiedlichen Ergebnissen

Ich führe an dieser Stelle keine endlos lange Bilanzanalyse aller Banken durch. Ich greife nur exemplarisch einige Ergebnisse auf und stelle diese stichwortartig als „Bankauskunft“ untereinander:

Bankauskunft Commerzbank: Hat sich bei Übernahme der Dresdner Bank verzockt. Überlebt nur dank Staatsmittel.

Bankauskunft Dresdner Bank:
War ohne Commerzbank-Mittel (sprich Staatshilfe über die Commerzbank) als eigenständiges Kreditinstitut nicht überlebensfähig.

Bankauskunft Deutsche Bank: Weiter wie bisher. 25% Eigenkapitalrendite ist das Ziel.

Bankauskunft IKB: Verluste = Fass ohne Boden.

Bankauskunft HRE: Ohne Staatshilfe pleite.

Bankauskunft Goldman Sachs: Die Bank zahlt Staatshilfen zurück und Rekordboni aus.

Insgesamt ergibt diese, bei weitem nicht vollständige, Bankauskunft ein Krisenszenario. Vor allem Goldman Sachs sticht dabei aber als gesundes Unternehmen heraus. Da lohnt ein näherer Blick.

Bankauskunft: Goldmann Sachs = Goldmine Sachs

Eine Recherche zeigt, Goldman Sachs profitiert von der Finanzkrise. Ein US-Magazin schrieb provokant: „Die mächtigste Investmentbank der Welt ist ein riesiger Vampirtintenfisch, getarnt mit menschlichem Antlitz, der aber unerbittlich seinen Bluttrichter in alles rammt, das nach Geld riecht.“ Und weiter hieß es dort: „Goldman steuert Washington.“ Ausschlaggebend dafür sind gute Kontakte.

Die deutsche Zeitung „Die Zeit“ titelte konservativer: „Weltmacht mit Drehtür“ und schrieb: „Die amerikanische Großbank Goldman Sachs pflegt beste Verbindungen zur hohen Politik. Die Krise hat Goldman Sachs bislang auffällig gut überstanden.“

Weitere Recherchen bringen ähnliche Ergebnisse. Nicht Goldman Sachs, sondern Goldmine Sachs wird die Bank an der Wallstreet hinter vorgehaltener Hand genannt. Der in diesem Jahr gezahlte Superbonus unterstreicht das.

Und Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz kritisierte in diesem Zusammenhang die enge Verflechtung von Unternehmen und Politik.

Bankauskunft: Goldman Sachs hat ehemalige Mitarbeiter in den wichtigsten Positionen

George W. Bushs Finanzminister Henry Paulson war ehemaliger Vorsitzender von Goldman Sachs. Und als Finanzminister ließ er den Goldman Sachs Mitbewerber Lehman Brothers in die Pleite rutschen. Nur dort gab es keine Staatshilfe. Aber einen Tag später rette er den Versicherungsriesen American International Group (AIG). Neuer Chef wurde Ed Lilly, ehemals bei Goldman Sachs. AIG konnte seine Schulden bezahlen. Der größte Anteil der Schuldentilgung ging an Gläubiger von Goldman Sachs. Zufall?

Robert Rubin, ehemaliger Finanzminister von Präsident Bill Clinton, hatte vorher unter anderem 26 Jahre bei Goldman Sachs gearbeitet. Die US-Großbanken Merrill Lynch und Wachovia hatten mit John Thain und Robert Steel ehemalige Goldman-Sachs-Banker an der Spitze. Und „Die Zeit“ schreibt: „Barack Obama hat wichtige Schlüsselpositionen mit ehemaligen Goldmännern besetzt.“

Es geht um Billionen, nicht „nur“ um Milliarden

Es wird getrickst und geschoben, manipuliert und intrigiert. Im Finanzmarkt geht es schon lange nicht mehr um Milliarden, sondern um Billionen. Und wenn der Bund der Männerfreundschaften, an der Spitze die milliardenschweren Goldmänner, Kontakte zu höchsten Positionen hat, bleiben davon auch die Börsen nicht unbeeinflusst. Oder sie werden manipuliert.

Bankauskunft: Puts sind Muss

Eine einfache Bankauskunft über Banken bringt die obigen Ergebnisse. Charttechnik legt das nicht offen. Aber auch die Kombination bester Recherchen, Charttechnik, fundamentaler Analyse und Marktstimmung kann zu Fehlsignalen führen. Denn wenn die „hohen Herren“ beschließen, dass Lehman Brothers pleite geht und AIG nicht, dann sind das Entscheidungen, die alleine machtpolitisch getroffen werden.

Wenn Sie aber in jeder Sekunde auch Put Optionen im Depot halten, sind Sie auf jede Eventualität vorbereitet. So wie die Leser des Optionen-Profi und Option Advisor. Welche Puts die im Depot halten, können Sie 30 Tage kostenlos sehen. Fordern Sie meine Börsenbriefe einfach zum 30-Tage-Gratis-Test (per Mausklick auf den Titel) an.

Zum guten Schluss: In die illustre Liste der Mächtigen und Reichen passt bestens John D. Rockefeller, der am 08.07.1839, also heute vor 170 Jahren, geboren wurde. Zu seinem Lebenslauf passt das Sprichwort „Vom Tellerwäscher zum Millionär“. Ich hoffe nicht, dass Sie Tellerwäscher sind. Sie wären aber nicht der erste, der es durch den Optionenhandel zum Millionär bringen würde. Und ich hoffe, Sie an dieser Stelle dabei zu unterstützen.

Beste Grüße vom Nicht-Tellerwäscher