Calls auf Starbucks mit +38% Gewinn verkauft

Lieber Leser,

auf Basis seiner Wochenschlusskurse hat der DAX die vergangene Woche mit einem neuen Allzeithoch abgeschlossen. Und im Wochenverlauf kam es auch zu einem absoluten Allzeithoch.

Der „Blick über den Teich“ in die USA zeigt ein ähnlich positives Bild: Der breit gefasste US-Aktienindex S&P500 hat per Wochenschlusskurs sein bisheriges Allzeithoch vom 02.08.2013 minimal übertroffen. Lediglich der Dow Jones notiert etwas unter seinem Rekordstand, hat aber auf Wochensicht auch zugelegt.

Da wir am vergangenen Freitag den großen Verfallstag hatten, der oft für irrationale Kurs­bewegungen sorgt, bewerte ich die Kursbewegungen nicht allzu hoch. Aber sie sind allemal besser, als hätte es (auch nicht hoch zu bewertende) Abwärtsbewegungen gegeben.

Dafür, dass es keine Euphorie nach den Aussagen des US-Notenbankchefs Ben Bernanke (Fortsetzung der lockeren Geldpolitik) gab, sorgte auch die Aussage von James Bullard, einem Mitglied des Offenmarktausschusses der US-Notenbank, der die Aussagen von Bernanke ein Stück relativierte.

„Prima so“, sage ich. Denn so kommt es nicht zur Euphoriebildung. Denn die wäre für mich ein Signal, dass die Rally ihrem Ende zugeht. Aber so, „mit Zuckerbrot (Bernanke) und Peitsche (Bullard)“, stehen die Aussichten gut, dass der DAX weiter in Richtung 9.000 Punkte marschiert.

Aktuell zur Wahl: Ergebnis hat keine Auswirkung auf die Märkte

Nun muss sich in dieser Woche zeigen, ob dieses Kursniveau auch kurzfristig gehalten und ausgebaut werden kann. Mögliche „Zuckungen“ des DAX wegen der Bundestagswahl sehe ich dabei nicht als Trend bestimmend an. Denn es ist und bleibt gültig: Die Kurse des DAX werden in den USA gemacht.

Das kleine Fleckchen auf der Landkarte, das Deutschland heißt, bewegt die Gemüter der Großanleger in den USA so gut wie überhaupt nicht.

Für die Börse ist es recht einfach: Frau Dr. Merkel bleibt Bundeskanzlerin. Unabhängig davon, ob Sie künftig mit der SPD oder den Grünen regiert: Überraschungen wird es nicht geben. Die Börse liebt Klarheit, die ist (fast) gegeben. Ich rechne mit keiner nachhaltigen Auswirkung auf die Kurse; erste Notierungen vom heutigen Vormittag unterstreichen das.

Calls auf Starbucks mit +38% Gewinn verkauft

„Vom Gewinne mitnehmen ist noch niemand arm geworden“, nach diesem Motto habe ich Ihnen vergangene Woche die Gewinn-Realisierung mit den Call-Optionen auf Starbucks empfohlen. Mein empfohlenes Verkaufslimit lag bei 7,00 USD (mind. 6,80USD).

Kurz nach Versendung der Empfehlung gab es Umsätze zu 6,80 USD bis 6,90 USD. Etwas später konnten Sie die Calls auch zu 7,00 USD und besser verkaufen. Für das Muster-Depot verbuche ich den Verkauf mit 6,90 USD. Der Kaufpreis lag bei 5,00 USD: Daraus errechnet sich ein Gewinn von +38%.

Ausblick: Die Börse ist nicht logisch +++ Gewinne mitnehmen – neu Investieren

Die Logik sagt: Das mit dem endlosen Schuldenmachen der Industriestaaten kann nicht gut gehen. Sie finden auch andere logische und gut nachvollziehbare Gründe, dass es mit dem DAX und anderen wichtigen Aktien-Indizes abwärts gehen müsse. Die Crash-Propheten wissen sogar wann: spätestens morgen. Nur: Das sagen die schon seit Jahren.

Diese logischen Gründe sehe ich auch. Und ich könnte ein wunderbar logisches Referat halten, auf die Risiken im Markt aufmerksam machen und begründen, dass sich logischerweise ein Crash ankündigt. Die Sache hat einen entscheidenden Haken: Die Börse ist nicht logisch.

Diese Argumentation, warum es abwärts gehen müsse, baut auf logischen Gründen auf. Aber genau das sind nicht die ausschlaggebenden Gründe für Kursbewegungen an der Börse. Wäre es doch so, könnten Sie mit einem Taschenrechner die Kurse von morgen berechnen und wären über Nacht reich.

Die Börse ist Psychologie, Emotion, Angst und Gier – und diese Mischung bekommen Sie nicht in logische Argumente gefasst. Und so gilt es, die logischen Argumente zu kennen, aber nicht zu hoch, vor allem nicht als allein ausschlaggebend zu bewerten.

Gewinne mitnehmen – neu Investieren

Bei der eingangs beschriebenen Gewinn-Realisierung mit den Call-Optionen auf Starbucks hat sich die ganze Unlogik mal wieder gezeigt. Kurse von 6,80 USD (und tiefer) bis über 7,00 USD innerhalb kürzester Zeit. Das hatte mit Logik nichts zu tun.

Ob Sie nun zu 6,80 USD verkauft haben oder 7,00 USD, egal, Haken dran, vergessen, es war zufallsbedingt. Für jeden Ihrer Verkäufe gilt: Gewinn ist Gewinn.

So machen wir weiter: Gewinne mitnehmen (nächster Kandidat können die Call-Optionen auf die PowerShares QQQ sein) und neu investieren. Da habe ich Call-Optionen auf einen Index der US-Nebenwerte im Visier.

Neuer Kauf geplant: Wenn die kurzfristigen Folgen der Wahl und der Nachklang vom großen Verfallstag „abgearbeitet“ sind, plane ich einen neuen Kauf. Das wird diese oder nächste Woche sein. Natürlich sende ich Ihnen rechtzeitig vorher meinen Optionen-Profi-Eil-Dienst.