Schweizer Untersuchung führt zum besten Hebelprodukt

Eine Schweizer Untersuchung vergleicht zwei Hebelprodukte mit identischer Ausstattung.

Dabei stellt sie fest: Das eine Hebelprodukt kostet 6,13 CHF. Das andere Hebelprodukt kostet 8,77 CHF. Dumme Frage: „Welches würden Sie kaufen?“ – Die Antwort spare ich mir.

Anleger kaufen zu teuer

Tatsache ist aber: Das Hebelprodukt zu 8,77 CHF wird um ein Vielfaches öfter gekauft als das zu 6,13 CHF, obwohl es satte 43,1% teurer ist. Der einfache Grund:

Die Anleger sehen diese beiden Hebelprodukte nicht so nebeneinander „liegen“, wie ich es hier im Kommentar darstelle. (Da es sich bei dieser Untersuchung aus der Schweiz um einen Schweizer Wert handelt, ist die Währung CHF. Das ist aber nebensächlich. In Euro läuft dasselbe unsaubere „Spiel“.)

Anleger vertrauen ihrer Bank und kaufen 43,1% zu teuer

Die Anleger, die das weit überteuerte Produkt kaufen, haben auf den ersten Blick gar keine Chance zum Vergleich. Sie sehen bei einem Basiswert (hier die Aktie Syngenta) eine Kaufchance für Calls. Und die Calls bei der Bank, dem Broker ihres Vertrauens und die sie über entsprechende Internetportale ausfindig machen, kosten alle 8,77 CHF. Diese Anleger vertrauen den Banken und kaufen … exakt 43,1% zu teuer!

Schweizer gelten als Spezialisten in Fragen des Geldes

Die Stärke des Schweizer Franken gegenüber dem Euro oder USD bestätigt eindrucksvoll, was allgemein bekannt ist: Mit Geld können die Schweizer umgehen. Entsprechend hohes Gewicht messe ich der hier angesprochenen Untersuchung bei. Und da ich kein bayrischer Edelmann bin, nenne ich auch gerne die Quelle: Es ist die renommierte Neue Züricher Zeitung (NZZ).

Banken ziehen Sie über den Tisch

Wenige Tage vor dieser Untersuchung der Schweizer habe ich einen Kommentar geschrieben, der exakt beschreibt, was die Schweizer „Kollegen“ bestätigen.

Optionsschein kostet 43,1% mehr als Option

Die Schweizer liefern nun den Beweis. Sie haben in ihrer Untersuchung denselben Vergleich angestellt wie ich. Sie haben einen Optionsschein von Emittenten mit einer Option mit derselben Ausstattung (Basiswert, Laufzeit, Basispreis) verglichen. Der Optionsschein kostet 8,77 CHF, die Option am selben Tag 6,13 CHF.

Banken verheimlichen Ihnen Optionen und handeln diese selber

Die Anleger, die hier die weit überteuerten Optionsscheine gekauft haben, haben über ihre Bank keinen Zugriff auf Optionen. Diese werden an der Terminbörse Eurex (nicht Emittentenbörse Euwax) gehandelt. Dafür benötigen Sie einen separaten Zugang. Über die „normale“ Handelsmaske haben Sie bei den meisten Brokern keinen Zugang zur Eurex. Die weit preisgünstigeren Optionen sehen Sie also garnicht.

Die Spitze der Frechheit: Die Banken sichern ihre überteuerten Optionsscheine u.a. damit ab, dass sie an der Terminbörse Eurex die billigeren Optionen kaufen. Vereinfacht könnte ich sagen: Die Banken kaufen an der Eurex Optionen und verkaufen diese als Optionsscheine mit einem Aufgeld von 43,1%.

Optionen sind besser als Optionsscheine

Der hier aufgezeigte Vergleich ist realen Kursen entnommen. Mal liegt der Preisunterschied bei 43,1%, ein anderes Mal vielleicht höher oder tiefer. Wenn Sie dermaßen zuviel bezahlen, heißt das noch lange nicht, dass der Verkauf auch zu vergleichbaren Kursen gelingt. Denn dann kann es sein, dass der Emittent die Kurse nach unten manipuliert. Dann werden Sie zweimal über den Tisch gezogen.

Die Untersuchung stammt von neutraler kompetenter Stelle. Die Schweizer Journalisten haben kein Interesse daran, Optionen gegenüber Optionsscheinen hervorzuheben. Umso schwerer wiegt die Untersuchung.

Einfaches Fazit: Sie haben die Wahl zwischen Optionsscheinen und Optionen. Es gibt keinen Grund, Optionsscheine zu wählen. Alles spricht für Optionen. Und:

Optionen sind ganz einfach: An den Optionen-Börsen in Deutschland und in den USA kaufen und verkaufen Sie Optionen so einfach wie Aktien. Probieren Sie es einfach mal aus.

Ihr
Rainer Heißmann