Strategien der Investment-Elite – Teil 1

Gradmesser für Ihre Gewinn-Chancen mit Optionen: Die Volatilität

Die Volatilität ist ein Maß für die Schwankungen eines Kursverlaufs einer Aktie oder eines Indexes. Die Angabe erfolgt in Prozent. An der Börse wird zwischen der historischen und der impliziten (zukünftig erwarteten) Volatilität unterschieden. Die historische Volatilität berechnet die Schwankungsbreite aus historischen Kursen eines Basiswertes über einen bestimmten Zeitraum in der Vergangenheit. Die historische Volatilität sagt jedoch so gut wie nichts über die von den Marktteilnehmern erwartete Schwankungsbreite der Zukunft aus.
Entscheidend für die Gewinn-Chancen mit Optionen ist die implizite Volatilität

Im Optionen-Handel wird auf steigende oder fallende Kurse der Basiswerte für die Zukunft spekuliert. Entscheidend für die Kurse der Optionen ist deswegen die erwartete Volatilität des Basiswertes der Zukunft. Diese wird „implizite Volatilität“ genannt. Die implizite Volatilität lässt sich nicht errechnen. Die zukünftige Schwankung sbreite kann von den Börsianern nur geschätzt werden. In diese Schätzungen fließen sowohl Werte der historischen Volatilität, voraussichtliche Entwicklung von Zins und Basiswert als auch die Anzahl gehandelter Call- und Put-Option en ein.
Am Rande: Gerade haben Sie gelesen, die zukünftige Schwankungsbreite der Optionen kann nur geschätzt werden. Und das ist der Grund, warum sich der zukünftige Preis einer Option nicht exakt errechnen lässt. In der 100%- Ziel-Verkaufs-Kalkulation des Option Advisor sprechen wir deswegen auch bewusst von „Kalkulation“ und nicht von „Berechnung“.
Je höher die implizite Volatilität eines Basiswertes, desto chancereicher, aber auch desto risikoreicher ist die Investition in die entsprechende Option und desto „teurer“ ist eine Option. Denn: Je höher die Volatilität, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Option am Ende der Laufzeit in den Gewinn läuft. Geht die Volatilität zurück, wird dies unwahrscheinlicher und daher hat die Option einen geringeren Wert. Deswegen können Sie bei Optionen auch beobachten, dass sich der Kurs einer Option verändert, obwohl der Basiswert sich nicht bewegt. Eine sich verringernde Volatilität des Basiswerts bedeutet einen sinkenden Options-Kurs. Entsprechend führt eine sich erhöhende Volatilität dazu, dass der Kurs einer Option steigt.
Mit veränderter Volatilität ändern sich Angebot und Nachfrage – das führt zum fairen Preis einer Option

Das lässt sich an einem einfachen Zahlenbeispiel gut darstellen: Nehmen Sie an, eine Aktie notiert bei exakt 50,00 €. Für die Realisierung eines angestrebten 100%-Ziel-Gewinns benötigen Sie eine größere Bewegung der Aktie. 15% bis 20% Kurssteigerung der Aktie sind für den Call und entsprechend 15% bis 20% Kursrückgang der Aktie sind für den Put notwendig, um den 100%- Gewinn zu erzielen.
Nehmen wir zuerst an, für die Zukunft erwarten die Anleger so gut wie keine Schwankung in dieser Aktie. Die Folge? Die Chancen auf Gewinne durch Optionen sind sehr gering. Am Markt gibt es kaum Nachfrage nach Optionen auf diese Aktie. Angebot und Nachfrage führen zum fairen Preis einer Option. Und wo keine Nachfrage ist, sinkt der Preis. Calls und Puts werden billiger.

 

Nehmen wir jetzt an, die Marktteilnehmer erwarten eine große Schwankungsbreite der Aktie, das heißt, der Wert hat eine hohe implizite Volatilität. Die Chance auf eine 15%ige Kursbewegung der Aktie steigt stark an. Optionen auf diesen Wert haben eine deutlich zunehmende Chance auf Realisierung des 100%-Ziel- Gewinns. Die Anleger sind bereit, für die Chance auf Geld-Verdopplung einen „Preis“ zu bezahlen. Die Nachfrage nach diesen Optionen steigt. Und entsprechend werden diese Optionen „teurer“. Je höher die implizite Volatilität geschätzt wird, desto höher ist auch der Optionspreis.
Übrigens: Bei von Banken emittierten Derivaten, wie Optionsscheinen, Zertifikaten und K.o.-Scheinen wird die implizite Volatilität auch geschätzt. Und zwar von den Banken selbst. Je höher diese die Volatilität schätzen, desto teurer ist das entsprechende Derivat. Die Folge: Mit der Schätzung der impliziten Volatilität können die Banken bei ihren Derivaten die Kurse manipulieren, wie sie wollen. Und das geht zum Beispiel so: Eine Bank emittiert ein neues Derivat. Die implizite Volatilität wird von der Bank hochgeschätzt und eingepreist. Das Derivat ist teuer. Jetzt wird von der emittierenden Bank teuer verkauft und seitens der Anleger gekauft. Sind kurze Zeit später zum Beispiel 90% dieses Derivats in Anlegerhand, sinkt „wie durch ein Wunder“ die implizite Volatilität drastisch. Der Preis des Derivats fällt deutlich. Und die Bank steht für 90% dieser Papiere potenziell auf der Käuferseite zum billigen Rückkauf ihrer Produkte.