Strategien der Investment-Elite – Teil 2

Die implizite Volatilität nochmals anders dargestellt
Volatilität der Märkte bietet Optionen-Anleger zusätzliche Gewinnchance

Bei Optionen können Sie manchmal folgendes Phänomen beobachten: Sie haben einen Call gekauft, weil Sie steigende Kurse des Basiswertes (beispielsweise einer Aktie) erwarten. Der Kurs der Aktie bewegt sich seitwärts oder fällt sogar leicht. Ihr Call legt trotzdem im Wert zu.

Umgekehrt kann es sein, dass Sie einen Call auf eine Aktie beobachten, den Sie vielleicht kaufen wollen. Und der Aktienkurs legt zu, der Call wird trotzdem billiger. Ähnliches gilt auch für einen Put. Es kann sein, dass ein Put im Wert zulegt, obwohl der Basiswert im Kurs steigt. Dieses „Phänomen“ ist erklärbar, und wir zeigen Ihnen im Folgenden, wie Sie dies nutzen können. Nehmen Sie die konkrete Börsensituation im Juli 2007. Seit dem 20.07.2007 war die Nervosität der Investoren deutlich gestiegen. Grund dafür war das Platzen der Hypothekenblase in den USA, mit der daraus resultierenden weltweiten Bankenkrise. Die Folge dieser Nervosität waren heftig schwankende Aktienkurse.

 

Der V-DAX gibt Ihnen wertvolle Hinweise auf die Optionspreise
Vorab eine notwendige kurze Erklärung zum V-DAX: Die Schwankungsbreite der Aktien wird im V-DAX (Volatilität des DAX) festgehalten. Der V-DAX bildet die von den Börsianern für die nächsten 45 Tage (Anmerkung am 15.09.2007: wird bald auf 30 Tage geändert) erwartete Schwankungsbreite des DAX ab. Die Angabe erfolgt in Prozent.

Anfang des Jahres 2007 stand der V-DAX bei Werten um 12%. In der Spitze der Bankenkrise notierte dieser Wert am 17.08.2007 mehr als doppelt so hoch. An diesem Tag bewegte sich der DAX in einer Handelsspanne von über 300 Punkten.
Rückwirkend lässt sich der V-DAX exakt bestimmen. Dieser rückwirkende Wert ist die vergangene oder, wie der Börsianer sagt, die „historische Volatilität“. Diese ist im folgenden Chart dargestellt.

Die für die Zukunft von den Börsianern erwartete Schwankungsbreite wird „implizite Volatilität“ genannt. Um diesen Wert annäherungsweise festzulegen, werden die von den Anlegern gehandelten Calls und Puts berücksichtigt, die in den kommenden 45 Tagen fällig werden. Diese Zahlen stellen immer nur eine Momentaufnahme dar und lassen entsprechend nur eine grobe Schätzung der impliziten Volatilität zu.