Juli 2009: Aktienkauf hat hohes Risiko

Heute, am 17.07.2009, hat der DAX zwischenzeitlich wieder mal die 5.000-Punkte-Marke überschritten. Und viele Analysten und Börsendienste raten zum Aktienkauf. Sicher gibt es Werte, bei denen es nach einer gründlichen Analyse zu einer Empfehlung zum Aktienkauf kommen kann.

Jeder Aktienkauf beinhaltet Marktrisiko

Jeder Aktienkauf hat seine individuell analysierten Ziele. Jeder Aktienkauf muss aber auch vor dem Hintergrund des Gesamtmarktes gesehen werden. Und im Gesamtmarkt sind die Risiken der Finanz- und Wirtschaftskrise noch längst noch beseitigt. Also gelten diese Risiken auch für jeden einzelnen Aktienkauf.

Aktien koppeln sich extrem selten vom Gesamtmarkt ab

Das Jahr 2008 hat der DAX mit großen Verlusten beendet. Im DAX notieren die 30 größten Aktiengesellschaften. Fast jeder Aktienkauf von einem dieser Unternehmen führte im Jahr 2008 zum Verlust. Es gab nur eine Ausnahme: Der Aktienkauf von VW brachte rund 66% Gewinn ein. Hier gab es aber die Sonderrolle der Porsche-Spekulation, die den VW-Kurs zwischenzeitlich auf über 1.000 Euro explodieren ließ. Lassen Sie diesen Sonderfall außer Acht, gilt: Keine Aktie großer Unternehmen verläuft mittelfristig oder gar langfristig entgegengesetzt zum Gesamtmarkt. Also gilt die Gleichung: Gesamtmarkt enthält Risiken, folglich enthält jeder Aktienkauf die Marktrisiken.

Aktienkauf IBM: Auch eine starke Aktie koppelt sich nicht ab

Nehmen wir an, Sie planen den Aktienkauf von IBM. Für diesen Aktienkauf gibt es gerade heute (17.07.2009) gute Gründe. Denn IBM hat heute seine Prognose für das Jahr 2009 angehoben. Aber damit wird sich die Aktie nicht vom Markt abkoppeln. Ein Blick zurück auf das Crashjahr 2008 zeigt das. Der US-Technologie-Index Nasdaq hat im vergangenen Jahr rund 40% verloren. Ein Aktienkauf der IBM-Papiere hat besser abgeschnitten. Die IBM-Papiere verloren im selben Zeitraum „nur“ rund 17%. Damit waren sie stärker als die Nasdaq, entwickelten sich aber nicht völlig gegen den Trend.

Beobachten Sie beim Aktienkauf auch den Finanzmarkt

Die Bankenkrise ist noch lange nicht ausgestanden. Heute, am 17.07.2009, kämpft der US-Mittelstandsfinanzierer CIT mit der Pleite. Lässt sich diese Insolvenz nicht mehr abwenden, ist sie die größte Bankenpleite seit dem Zusammenbruch der US-Bank Lehman Brothers. Das war im September 2008 und leitete den Oktober-Crash ein. Die „Süddeutsche“ titelte heute Nachmittag zu CIT: „Bank im Todeskampf“. Und wenn dieser Todeskampf verloren wird, hat das Auswirkungen auf den Gesamtmarkt und damit auf jeden Aktienkauf. Das Jahr 2008 hat es gezeigt: Kippt der Finanzmarkt, gerät jeder Aktienkauf zum Verlustgeschäft. Und das ist auch heute unverändert der Fall.

1. Tipp: Aktienkauf nicht größer als Wohlfühlposition

Spekulativ und kurzfristig können Sie Aktien kaufen. Wichtig ist aber: Investieren Sie nur so viel Geld in einen Aktienkauf, dass Ihnen mögliche Verluste nicht wehtun. Ich sage gerne: Die Investitionshöhe darf nicht über der „Wohlfühlgrenze“ liegen. Fühlen Sie sich nach einer Investition nicht wohl, gibt es nur eins: Verkaufen Sie sofort so viele Papiere, bis Sie sich wieder wohl fühlen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es ein Aktienkauf, der Kauf von Call Optionen oder Put Optionen oder irgendeine andere Investition ist.

2. Tipp: Sichern Sie jeden (größeren) Aktienkauf ab

Jeder Aktienkauf hat ein Risiko. Jeder Aktienkauf hat aber auch eine Chance. Und ein gewisses Risiko gehört an der Börse nun mal dazu. Deshalb müssen Sie Verluste einkalkulieren. Auch diese gehören an der Börse dazu. Sie müssen aber drauf achten, dass Verluste nicht überhand nehmen. Das gilt gerade jetzt, wo der DAX erneut an der wichtigen 5.000-Punkte-Marke steht. Der DAX hat diese Marke zum Wochenende nicht überwunden. Und damit besteht wieder die Gefahr, dass er nach unten abprallt. Heute, beim DAX von knapp 5.000 Punkten, ein Aktienkauf – und morgen steht der DAX bei 4.600 Punkten, wäre ein Verlustgeschäft. Also ist heute ganz besonders wichtig, dass Sie jeden (größeren) Aktienkauf absichern. Eine Formel dazu finden Sie hier (Mausklick auf diese Zeile).

Spezial-Themenheft des Option Advisor zur Absicherung

Im Februar 2009 habe ich das Thema „Absicherung durch Put Optionen“ als Schwerpunktthema im Spezial-Themenheft des Option Advisor behandelt. Dieses Spezial-Themenheft ist zeitlos, also immer noch aktuell. Sie finden es im exklusiven Abonnentenbereich des Option Advisor. Und in diesen exklusiven Abonnentenbereich können Sie kostenlos reinschauen und dort recherchieren: Sie finden das o.a. Spezial-Themenheft, aber auch umfangreiche Strategien rund um Optionen. Stichworte: Long-Strangle, Long-Straddle, Stillhaltergeschäfte und das vollständige Archiv des Option Advisor bis zurück ins Jahr 2006.  Und am 05.08.2009 erhalten Sie als i-Tüpfelchen auch das neue Spezial-Themenheft mit dem Schwerpunktthema „Abstauberlimit“. Kostenlos natürlich.

Zum guten Schluss: Stellen Sie sich mal vor, ich hätte Ihnen 1988 geschrieben: Im Jahr 2009 wird eine ehemalige Sozialistin (Mitglied der SED-Jugendorganisation „Freie Deutsche Jugend“ (FDJ)) in Gesamtdeutschland Banken verstaatlichen. Sie hätten mich für verrückt erklärt. Das ehemalige FDJ-Mitglied hat genau dieses getan. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, sage ich heute diesem ehemaligen Mitglied, unserer Bundeskanzlerin Frau Dr. Merkel. Am 16.06.2005 sagte sie: „Wir werden es grundlegend anders machen, damit es grundlegend besser wird für Deutschland.“ War es so von 2005 bis 2009? Wollen wir es hoffen. Und was nicht ist, kann ja noch werden. Und mit dieser Hoffnung wünsche ich Ihnen ein schönes Wochenende