Baltic Dry Index entlarvt Falschmeldungen

Der Baltic Dry Index beziehungsweise Frachtratenindex steht im Widerspruch zu den guten Nachrichten, die uns die Medien regelmäßig gerne präsentieren.

Das ist der Baltic Dry Index

Der Baltic Dry Index ist ein Preisindex für das weltweite Verschiffen von Frachtgütern (Frachtratenindex für die Schifffahrt). Damit ist der Baltic Dry Index ein wichtiger Frühindikator für die Wirtschaft. Der Grund:

Je größer die Anzahl der zu verschiffenden Güter ist, desto größer ist die Nachfrage der Unternehmen. Also steigt der Verschiffungspreis und damit der Baltic Dry Index. Wenn dieser Index steigt, signalisiert er einen Anstieg des weltweiten Handels. Der Baltic Dry Index wird von der Baltic Exchange veröffentlicht. Die Baltic Exchange ist ein Unternehmen in London und weltweiter Marktplatz für Schiffsmakler, Reeder und Charterer.

Kurse des Baltic Dry Index

Höchstkurse und Tiefkurse des Baltic Dry Index geben ein gutes Bild über die Entwicklung und den aktuellen Stand:

2008, Mai: Baltic Dry Index: 11.793
2008, Dezember: Baltic Dry Index: 666

Damit brach der Baltic Dry Index innerhalb weniger Monate um dramatische 95% ein.

2009, Juni: Baltic Dry Index: 4.291

Natürlich war das eine deutliche Erholung zum Tief vom Dezember 2008. Aber dieser Wert liegt immer noch knapp 64% unter dem Hoch vom Mai 2008. Schlimmer noch, dieses war der Höchststand im laufenden Jahr.

2009, September: Gestern, am 02.09.2009, notierte der Baltic Dry Index mit 2.453.

Damit steht der Baltic Dry Index rund 40% unter seinem Jahreshoch und rund 80% unter seinem Hoch vom Vorjahr.

Baltic Dry Index verheißt nichts Gutes

Die obigen Zahlen zeigen zweierlei:

1. Der Frühindikator verheißt nichts Gutes. Denn Schiffsfrachten werden sehr lange im voraus gebucht. Werden diese nicht gebucht, erwartet die Wirtschaft keinen Aufschwung.

2. Die „guten Nachrichten“, die uns die Medien oft präsentieren, sind fundamental nicht haltbar.

Baltic Dry Index entlarvt Falschmeldung

Falschmeldung: Mit steter Regelmäßigkeit wird uns erzählt, dass die Unternehmen ihre Lager in der Krise abgebaut hätten und diese nun bald wieder auffüllen müssen. So meldete am Mittwoch dieser Woche (02.09.2009) eine Nachrichtenagentur, dass die Aufträge im verarbeitenden Gewerbe in den USA gestiegen seinen. Der genannte Grund: US-Firmen füllten ihre Lagerbestände auf.

1. Tatsache: Die Vorräte sind im Vergleich zum Vormonat um 0,7% zurückgegangen. Es gab also einen Lagerabbau.

2. Tatsache: Die Vorräte der Industrieunternehmen in den USA entsprechen 140% ihres Monatsumsatzes. Ende 2005 lag dieser Wert bei 113%. Das heißt, die Lager sind immer noch „zu“ voll.

Das Auffüllen der Lagerbestände war eine Falschmeldung. Die Wahrheit entspricht den nüchternen Zahlen des Baltic Dry Index.

Keine Schwarzmalerei

Ich will und werde hier keine Schwarzmalerei betreiben. Aber ich will und werde auf Unstimmigkeiten und Widersprüche hinweisen. Und wenn der bei Börsenprofis viel beachtete Baltic Dry Index den beherrschenden Nachrichten widerspricht, dann mache ich darauf aufmerksam, belege und begründe das und rücke einfach nur die Tatsachen ins rechte Licht. Denn weder Schwarz- noch Weißmalerei helfen uns bei unseren Börseninvestitionen.

Keinen Grund für Schwarzmalerei

Ich benötige für meine Investitionen keine vorgegebene Börsenrichtung. Das ist das Gute an Optionen. Mit Call Optionen und Put Optionen lässt sich jede Börsenrichtung für Gewinne nutzen. Von daher gibt es auch keinen Grund oder kein Wunschdenken, die Börse solle sich doch so oder so entwickeln. Es gibt aber immer und jederzeit überhaupt nur einen Grund für diesen täglichen Börsenkommentar: Der Wahrheitsfindung verpflichtet zu sein.

Dass mir dieses gelingt, hoffe ich. Und damit sende ich Ihnen wahrhaftig beste Grüße