Bankenkrise: Gelddruckmaschine kann Aktienkurse nicht stabilisieren

+++ Der Bankenkrise folgt die Kreditkartenkrise  +++ Zwischenerholung der Börsen mit nur geringem Handelsvolumen  +++ Der DAX wird wieder deutlich unter 4.000 Punkte fallen  +++ Chart-Technik gibt auch keine Entwarnung – Puts weiter Pflicht  +++

Bankenkrise: Gelddruckmaschine kann Aktienkurse nicht stabilisieren

In den USA liegt der Refinanzierungszins für die Banken bei null Prozent. Billiger geht es nicht. Trotzdem zeigt dieser Schritt nicht die gewünschte Wirkung bei der Bekämpfung der Bankenkrise. Denn der Geldkreislauf kommt nicht in Gang. Jetzt schleusen Notenbanken zusätzlich riesige Geldsummen in die Wirtschaft.

Die US-Notenbank Fed hat den Rahmen für diese finanzpolitische Maßnahme gerade auf 1.750 Milliarden Dollar ausgeweitet und damit das Volumen fast verdreifacht. 750 Milliarden Dollar nimmt sie sofort in die Hand, um derzeit fast wertlose Schrottpapiere (rückzahlungsgefährdete Hypothekendarlehen) aufzukaufen. Und für 300 Milliarden Dollar kauft die Fed längerlaufende Staatsanleihen. „Quantitative Easing“, wir das genannt. Schöner Name. Mit „leichtes Geld“ möchte ich das – nicht ganz exakt – übersetzen.

Leichtes Geld, weil es einfach geruckt wird. Also kostet die Herstellung fast nichts. Leichtes Geld aber auch, weil dem kein Gegenwert gegenüber steht. Die Menge der Güter und Dienstleistungen verändert sich nicht, es ist nur mehr Geld da. Dieses Geld ist also nichts wert, für (zu) leicht befunden.

Der Bankenkrise folgt die Kreditkartenkrise

Die Geschichte zeigt, dass Staaten immer dann Geld drucken, wenn die Zahlungsverpflichtungen zu drückend werden. Sehr oft endeten diese Maßnahmen in einer hohen bis Hyper-Inflation. Eine Lösung der Probleme bedeuteten und bedeuten diese Maßnahmen nicht. Es ist lediglich ein Aufschieben der Probleme in die Zukunft. Und beim Aufschieben wachsen diese an. Solange diese Probleme, aktuell die Bankenkrise, nicht gelöst sind oder sich zumindest am fernen Horizont eine Lösung dafür abzeichnet, steigen die Aktienkurse nicht nachhaltig.

Am gar nicht so fernen Horizont zeigen sich statt Lösungen sogar eher neue Probleme. Erste Analystenberichte sprechen davon, dass das Kreditkartenunternehmen American Express in die Verlustzone rutscht. Denn die Zahlungsausfälle der Kreditkarteninhaber streben neuen Rekorden entgegen. Der Bankenkrise folgt also wahrscheinlich die Kreditkartenkrise.

Zwischenerholung der Börsen mit nur geringem Handelsvolumen

Die Börsen verbuchten in der vergangenen Woche trotzdem leichte Zugewinne. Der DAX legte auf Wochensicht rund 1,5% zu (berechnet zum nachbörslichen Stand an diesem Wochenende (21.03.2009): 4.014 Punkte). Diese Gewinne wurden aber nur von geringem Volumen getragen. Die Investoren vertrauen den Maßnahmen der Notenbanken und Politiker auch nicht. Sie glauben nicht, dass die Bankenkrise so gestoppt wird.

Der DAX wird wieder deutlich unter 4.000 Punkte fallen

Die aktuelle Konsolidierung der Börsen kann eine Zeit anhalten. Wann genau diese endet und der DAX wieder unter 4.000 Punkte fällt, ist nicht vorhersagbar. Ich sehe die aktuellen Kursgewinne aber nur als eine Zwischenerholung an. Viele schlechte Nachrichten sind in den Kursen enthalten. Und Sie hören oft, dass das Kurs-/Gewinnverhältnis (KGV) so günstig sei, wie seit Jahren nicht mehr. Das spreche für wieder steigende Kurse. Wir befinden uns aber in der schlimmsten Rezession in der Geschichte der Bundesrepublik. Und da kann aus dem KGV schnell ein KVV werden. Das wäre dann ein Kurs-/Verlustverhältnis. Der Begriff KVV zeigt, ein niedriges KGV bedeutet nicht automatisch den Boden. Es kann weiter abwärts gehen, eben in die Verlustzone. Und dann fallen die Kurse erneut.

Chart-Technik gibt auch keine Entwarnung – Puts weiter Pflicht

Schauen Sie sich doch mal den DAX-Verlauf der letzten 2 Jahre an. Achten Sie dabei auf die Kursentwicklung der letzten 4 Wochen. Ich sehe dort keinen Aufwärtstrend. Ja ich sehe nichtmals eine wirkliche Stabilisierung. Die Chart-Technik zeigt einen intakten Abwärtstrend. Dank der Hebelwirkung der Optionen können Sie davon profitieren. Puts sind weiter Pflicht für jedes Depot.

Wie wohl ist mir, als Freund der Puts, sage ich recht frei abgewandelt nach der Arie von Johann Sebastian Bach (Wie wohl ist mir, o Freund der Seelen) an seinem Geburtstagstag (geb. 21.03.1685) . . .

. . . und sende Ihnen in diesem Sinne wohlige und sonnige Grüße zum Frühlingsanfang