Börse live: Eine wahre Geschichte von Bankern, Bangstern und Pistolen

Auch das ist Börse live, wenn auch leicht satirisch:

Neulich, in der Bahnhofsstrasse, vorbei an leichbekleideten Damen, Rotlichtmilieu, zwielichtige Gestalten. Er, der Banker im feinen Zwirn, er fühlt sich hier nicht wohl. Hier gehört er nicht hin. Er doch nicht. Aber er muss hier durch. Er hat einen wichtigen Termin. Und der ist dahinten, unter der Brücke. Dort steht der beschriebene Typ mit den vielen Tätowierungen. „Hasse die Knarre für mich?“, fragt der feine Banker und versucht sich im Bangster-, sorry Gangster-Jargon. „Erst Kohle, dann Knarre.“ Ein Tausender wechselt den Inhaber, die Pistole ebenfalls. Der feine Banker (oder doch Bangster?) eilt schnell wieder zurück. In die Wallstreet. Denn hier gehört er hin. Hier, am Puls der Finanzen, hier ist seine Welt, die Börse live.

Sie fragen sich, lieber Leser, was das mit Börse live zu tun hat? Nun es ist Börse live.

Sehen Sie selbst:

Börse live: Banker decken sich mit Pistolen ein

Wenn der Banker an der Börse live zu Hause und dort sicherer ist, als dort, im Bahnhofsviertel, unter der Brücke, warum benötigt der Banker (oder doch Bangster?) eine Pistole?

Im Wirtschaftsteil, dort wo Sie sonst die Nachrichten zur Börse live finden, stand vor wenigen Tagen genau diese Meldung, dass Banker Pistolen kaufen. Und das ist (leider) keine Satire, kein schräger Humor, sondern ein nüchterne Tatsache. Dort stand (Zitat):

„Goldman Sachs-Banker decken sich mit Waffen ein. Ein Teil der Rekordboni der New Yorker Großbank Goldman Sachs fließt in den Kauf von Handfeuerwaffen: Die Mitarbeiter der Skandalbank sorgen sich um ihre persönliche Sicherheit und fürchten den Volkszorn.“

Börse live: Banker sahnen ab und fürchten sich dann

Bei Goldman Sachs werden mehr als 20 Milliarden USD Boni an Mitarbeiter ausgeschüttet. Mehr oder weniger direkt stammen die aus Steuergeldern. Denn auch Goldman Sachs wurde letztlich nur durch Steuergelder am Leben erhalten. Ohne Steuergelder bekämen die Banker heute keine Milliarden. So „gut“ haben also die Mitarbeiter gearbeitet, die heute über 20 Milliarden kassieren. Und wenn dann noch der Chef von Goldman Sachs sagt: „Hier wird Gottes Werk verrichtet“, dann ist der Volkszorn verständlich. Die Geschichte von „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ können Sie hier nachlesen.

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Börse live: Nicht das zornige Volk kauft Pistolen, sondern die Bangster

Nun könnte man meinen, der Volkszorn entlädt sich in Gewalt, so wie jüngst in Italien. Dort warf ein Verwirrter einem Politiker eine Skulptur ins Gesicht. Oder war es anders? Wurde die Skulptur auf einen Verwirrten geworfen? Nun, die Geschichte von Italien gehört nicht hierhin, zur Börse live. Aber dass Politiker und Banker mit das schlechteste Ansehen in der Bevölkerung haben, zeigt Zusammenhänge auf. Zurück zu den US-Bangstern: Dort wird also aufgerüstet. Auch das ist Börse live.

Börse live: Ein Streifzug

Ein Streifzug durch die aktuellen Meldungen der Medien zeigt, was Börse live heute auch ist. Und es zeigt, dass die Banker wohl berechtigte Sorgen haben, dass sie es übertrieben haben. Für die folgenden Meldungen habe ich ausschließlich in absolut seriösen, meist konservativen Quellen wie FAZ, Handelsblatt, Spiegel, FTD o.ä. recherchiert.

Börse live: Anleger haften für Bad Bank der WestLB

Die Banker verzocken Milliarden. Der Bürger haftet. Das habe ich hier beschrieben: Bankengesetz: Sie haften ab heute für 1.036,58 Euro.

Börse live: Volkszorn verständlich

Börse live: Beratung der Banken mangelhaft

Zitat: Keine berät „gut“: Die Stiftung Warentest hat bei 21 Banken nach einer sicheren Anlageform gefragt. Doch nur drei Institute erreichten mit ihrer Beratung gerade mal ein „befriedigend“. Das waren die besten drei Banken.

Börse live: Volkszorn verständlich

Börse live: Bürger haften für irrsinnige Geschäfte der Bayrischen Landesbank

Zitat: Showdown für Hypo Alpe Adria: Die marode Bank, die vor 2 Jahren unter dubiosen Umständen von der Bayerischen Landesbank überteuert gekauft wurde, benötigt bis zu 1,8 Milliarden Euro.

Börse live: Volkszorn verständlich, denn das „Volk“ zahlt mal wieder.

Börse live: Gemeingefährliche Devisenspiele

Zitat: Wenn es um die Finanzkrise geht, war bisher meist von amerikanischen Immobilien, dreisten Boni und Verbriefungen die Rede. Schlimm genug. Das ökonomisch Schlimmere könnte allerdings woanders liegen, in einer anderen Dimension des Finanzdebakels: Seit Mitte 2007 haben sich Währungsverhältnisse und Kurse rund um den Globus atemberaubend verschoben, was die Wettbewerbsposition ganzer Volkswirtschaften erschüttert – zum Guten wie zum Drama.

Börse live: Volkszorn verständlich. Denn wenn Volkswirtschaften erzittern, zahlt – wie immer – das Volk.

Börse live: Regierungen haben versagt

Zitat: Es brennt schon wieder lichterloh: Man hatte schon geglaubt, die Krise sei vorbei. Jetzt kommt sie zurück, weil die Regierungen weltweit versagt haben. Denn die Regulierung der Finanzmärkte ist ausgeblieben.

Börse live: Volkszorn verständlich

Börse live: Neuer Rekord beim Bankensterben in den USA

Die Arbeitslosigkeit steigt. Rekord beim Bankensterben. Der Steuerzahler haftet. Die Banker bekommen Boni.

Börse live: Volkszorn verständlich

Börse live: Zum Teil unglaublich und a-sozial

Sozial ist sozial. Und a-sozial ist nicht sozial, also asozial. Dazu die folgende Meldung, gekürzt:

Wall Street gibt wieder Geld aus. Mit dem Privatjet zur Luxusferienwohnung. In Erwartung hoher Sonderzahlungen geben Investmentbanker viel Geld für extravagante Konsumartikel aus. Die Spanne reicht von Schweizer Armbanduhren für 200.000 Dollar über Bilder im zweistelligem Millionenwert bis hin zu Ferienhäusern in der Karibik, die 15.000 Dollar Miete in der Woche kosten.

Börse live: Volkszorn verständlich, denn der Bürger finanziert diese asozialen Auswüchse durch seine Steuergelder. Denn nur durch die Steuergelder leben diese Banken noch. Der Bangster zahlt 15.000 Dollar Miete die Woche, an der heimischen Schule platzt der Putz ab.

Börse live: „Wir müssen das Monster bändigen“

Der renommierte Havard-Ökonom, Professor Kenneth Rogoff, sagte über die Folgen der Krise, den möglichen Staatsbankrott von Österreich und den nächsten Crash: „Wir müssen das Monster bändigen“

Börse live: Der Bangster sieht das Volk als Monster

Wahrscheinlich haben auch der eingangs beschriebene Banker und seine Bangster-Kumpels diesen Satz des Professors gehört. Sie haben ihn nur falsch verstanden. Der Professor meint, der Banker sei Teil des Monsters. Der Banker meint, der Bürger sei das Monster. Ja es besteht doch die Gefahr, dass ein Bürger einen Kratzer in den feinen Lack des Dritt-Ferraris ritzt. Also zieht der Bangster los und kauft sich eine Pistole.

Börse live: Klarstellung

1. Die hier beschriebenen Banker sind für mich Bangster. Wer so handelt, ist asozial. Aber – ganz wichtig – diese haben nichts mit dem Banker von nebenan, dem mit vielleicht 3.200 Euro oder auch 8.000 Euro und ein paar Euro mehr Monatssalär, zu tun. Aber der Banker von nebenan wird möglicherweise gelenkt von den Bankern, die sich asozial verhalten.

2. Zu Börse live gehört vorrangig: Das Börsengeschehen ist spannend. Es bietet Ihnen viel Gewinnchancen.

3. Ich bin Börsianer, und – wer hätte es gedacht, gelernter Banker. Ich greife hier weder die Banker allgemein, noch das allgemeine Börsengeschehen an.

Börse live: Asoziale Auswüchse gehören an den Pranger

Ein kleiner Vergleich: Ich bin Autofahrer und vertraue täglich jedem Autofahrer vor mir, hinter mir und gegenüber von mir. Wenn einer 55 km/h in der Stadt fährt, ist mir das egal. Und wenn mich einer auf der Autobahn im Tempo-100-Bereich mit rund 120 km/h überholt, sage ich, schau an. Aber der gemeingefährliche Raser und Verkehrsrowdy, der gehört nicht auf die Strasse.

Und so gehören Banker, die sich mit Pistolen bewaffnen nicht ins Bankenwesen. Denn wenn diese Bangster schon selbst davon überzeugt sind, dass Volkes Zorn sie erreicht, dann sollen sie endlich umkehren, aufhören, etwas Ehrliches tun.

Zum guten Schluss:
Börse live, dazu gehört auch, dass ich mich auf jeden neuen Börsentag freue. Denn so wie der Straßenrowdy mir das Autofahren nicht verleidet, so verleiden mir die Bangster nicht das Börsengeschehen. Aber wenn ich Bangster sehe, prangere ich diese hier an.

Im heutigen Optionen-Investor habe ich die Option gewählt, nicht über Optionen zu schreiben beziehungsweise den Bangstern die Option dargestellt, dass es sich lohnen kann, die Option zu wählen, zum Banker zu werden. Und damit habe ich das geliebte Wort „Option“ schließlich doch noch sechsmal untergebracht und sende ich Ihnen schöne Grüße und widme mich – der Börse live