Eigenkapitalrendite gefährdet Finanzmarkt

„Hoffnung auf Besserung sorgt für Kursgewinne.“ Das ist eine dpa-Meldung von heute, Mittwoch, 16.09.2009, 18:48 Uhr. Ich fürchte, die Hoffnung trügt. Und meine gewählte Überschrift drückt das aus. Die Überschrift ist allerdings nicht ganz richtig, aber so gilt sie:

Die Konzentration auf eine möglichst hohe Eigenkapitalrendite gefährdet Finanzmärkte und die Weltwirtschaft.

Ein Jahr nach der Lehman-Pleite setzen Banken wieder voll auf Eigenkapitalrendite

Beim Stichwort „Eigenkapitalrendite“ denkt man sofort an Deutsche Bank Chef Ackermann und seiner Zielvorstellung von 25% Eigenkapitalrendite. Aber andere Banken „können es auch“. Zumindest können die ihre Ziele auf die Eigenkapitalrendite ausrichten und tun das auch. Wie Phönix aus der Asche präsentieren die überlebenden Banken wieder hervorragende Zahlen.

Die Deutsche Bank hat im letzten halben Jahr fast ein Rekordergebnis seit 5 Jahren erzielt. Und die US-Bank JP Morgan verbuchte im 2. Quartal 2009 den größten Gewinn mit Zinsgeschäften seit 2004.

Es gibt einfache Möglichkeiten, die Eigenkapitalrendite zu „beeinflussen“:

Je niedriger das Eigenkapital, desto höher die Eigenkapitalrendite

Die Eigenkapitalrendite lässt sich erhöhen, wenn zwischen Bilanzsumme und Eigenkapital eine größtmögliche Differenz besteht. 2 einfache Zahlenbeispiele belegen das:

Eigenkapitalrendite Unternehmen 1:
Bilanzsumme = 1.000.000 Euro
Eigenkapital = 100.000 Euro
Gewinn = 25.000 Euro
Eigenkapitalrendite = 25%

Eigenkapitalrendite Unternehmen 2:
Bilanzsumme = 1.000.000 Euro
Eigenkapital = 300.000 Euro
Gewinn = 25.000 Euro
Eigenkapitalrendite = 8,3%

Die Mini-Bilanz der 2 Unternehmen mit gleicher Bilanzsumme und unterschiedlicher Eigenkapitalquote zeigt: Je niedriger das Eigenkapital, desto höher die Eigenkapitalrendite.

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Angeblich ist jetzt alles anders

Ackermann sagte: „Wir machen das, was sich in der Krise als falsch erwiesen hat, jetzt nicht wieder neu.“ Nach seiner Aussage sollen hochspekulative Geschäfte vermieden werden.

Bewusste Lüge oder blind vor Eigenkapitalrendite?

Lassen wir Zahlen sprechen: Kurz vor der Insolvenz von Lehman Brothers bezifferte der Halbjahresbericht der Deutschen Bank den theoretisch maximalen Quartals-Verlust mit rund 115 Milliarden Euro. Jetzt, ein Jahr nach der Lehman-Pleite und nach den o.a. Worten von Ackermann, liegt dieses maximale Risiko bei knapp 143 Milliarden Euro. Das ist rund 25% höher. Diese Zahlen widersprechen Ackermanns Aussage. Blind vor Eigenkapitalrendite oder schlimmer?

Goldman Sachs hat denselben Blickwinkel: Eigenkapitalrendite

Beim Banken-Gewinner der USA, der US-Bank Goldman Sachs, stieg die Risikoneigung im selben Zeitraum sogar um 33%.

Bankenziel beste Eigenkapitalrendite ist bestens abgesichert

Die Banken erhöhen also ihre Risiken. Ist ja auch ganz einfach, Sie und ich, wir bürgen ja. Geht es gut, präsentiert Ackermann bald die 25% Eigenkapitalrendite. Geht es daneben, kein Problem: „Too big to fall“, heißt es. Auf gut deutsch: Die Banken sind zu groß, um sie Pleite gehen zu lassen. Der Steuerzahler haftet. Mit Milliarden, Milliarden, Billionen . . . Auf diesem sicheren Boden, lässt es sich munter spekulieren.

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Höhere Eigenkapitalausstattung mindert Eigenkapitalrendite

Die Politik fordert eine höhere Eigenkapitalausstattung. (Politiker reden viel, und vor Wahlen noch viel mehr.)

Die Banken blicken auf die Eigenkapitalrendite.

Die Politik handelt . . . nicht wirklich.

Die Banken handeln . . . mit mehr Risiko als vor der Lehman-Pleite.

Das Ende dieses Strebens nach hoher Eigenkapitalrendite ist bekannt: Die Weltwirtschaftskrise, die allen Unkenrufen zum Trotz, noch anhält. Wetten, dass diese nach den Wahlen in Deutschland „auf der Straße“ ankommt?

Wie können Sie Gewinne erzielen?

Ich decke an dieser Stelle wiederholt Widersprüche zwischen den steigenden Börsenkursen und den Risken auf. Aber, die Börse hat immer Recht. Und die Börse steigt. Also gilt es dieses zu nutzen.

Schnell rein in Call Optionen und wieder raus, Gewinne realisieren. Das ist die Strategie, die zurzeit erfolgreich ist. Und das fördert Ihre eigene Eigenkapitalrendite. So waren meine realisierten Gewinner im laufenden Quartal im Option Advisor und Optionen-Profi alle, und zwar ausnahmslos, mit Call Optionen erzielt. Die aufgezeigten Widersprüche sollen nur sagen: Vorsicht!

Zum guten Schluss meine Empfehlung:

Investieren Sie nicht, ohne Put Optionen im Depot zu halten und nehmen Sie Gewinne schnell mit. So ausgerüstet bieten die Märkte, Aktien, Öl, Gold und Silber jederzeit Chancen.

Ich grüße Sie herzlich und stürze mich jetzt (gegen 20:00 Uhr) in den noch laufenden US-Markt und . . . recherchiere nach Gewinnchancen – auch mit Call Optionen