Eine eierlegende Wollmilchsau, so sehen Long-Straddle und Long-Strangle auf den ersten Blick aus. Und richtigerweise gilt auch, dass Sie mit diesen Strategien unbegrenzt hohe Gewinne erzielen können und gleichzeitig abgesichert sind. Wenn, ja, wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre.
Long-Straddle und Long-Strangle: Definition
Ein Long-Straddle ist der gleichzeitige Kauf von Call und Put auf denselben Basiswert mit denselben Laufzeiten und Basispreisen. Im Unterschied dazu hat ein Long-Strangle unterschiedliche Basispreise bei ansonsten gleicher Ausstattung.
Long-Straddle und Long-Strangle gewinnen bei jeder großen Marktbewegung
Da Sie bei diesen Strategien immer Call plus Put im Depot halten, gewinnen Sie bei deutlichen Kurssteigerungen ebenso wie bei deutlichen Kursrückschlägen des Basiswertes. Die Betonung liegt auf dem Wort „deutlichen“.
Risiko des Long-Straddles und Long-Strangles
Da immer nur eine Seite (Call oder Put) dieser Strategie gewinnt und gleichzeitig die jeweils andere Seite verliert, läuft diese Strategie (erst) dann in den Gewinn, wenn die Kursgewinne der Gewinnerseite höher sind als die Kursverluste der Verliererseite. Schwankt also der Kurs des Basiswertes letztlich nur hin und her, gewinnt mal der Call und der Put verliert – und dann wieder umgekehrt. Während der Haltedauer der Calls und Puts haben beide aber einen stetigen Zeitwertverlust. Würde man Call und Put bis zum letzten Handelstag halten und hätte der Kurs des Basiswertes sich nicht deutlich bewegt, führte das zu einem hohen Verlust dieser Strategie. Genug der Theorie. Schauen wir uns das bei unserem Long- Strangle auf Silber an, der sich im Chancen-Depot befindet.
Silber: 2 Zielbereiche für den Gewinn
Silber: Gewinn-Chancen des Long-Strangles im Chancen-Depot
Der Call und der Put im Chancen-Depot auf den Basiswert iShares Silver Trust (SLV) haben die Laufzeit bis Januar 2013 und die Basispreise 50 $ (Call) und 20 $ (Put). Die Optionen- Trader bewerten für diese Optionen die Aussichten, ob der SLV-Preis bis Januar 2013 auf über 50 $ steigen oder unter 20 $ fallen kann. Sind die Aussichten für eine der beiden Richtungen gut, legt die Option im Preis zu und umgekehrt. Im Chart „Silber: 2 Zielbereiche für den Gewinn“ erkennen Sie schnell, wo Chance und Risiko liegen. Läuft der Silberpreis noch etliche Monate (wir haben bis Januar 2013 Zeit) mehr oder weniger volatil seitwärts, verlieren Call und Put an Wert. Fällt der Preis aber deutlich unter 30 $, legt der Put schnell zu, umgekehrt läuft der Call in den Gewinn, wenn es erst mal über 40 $ aufwärts geht.
Gold: Gewinn-Chancen des Long-Strangles im Chancen-Depot
Aus den Ausführungen zum Silber lassen sich die Aussichten für den Long-Strangle auf Gold (Fonds SPRD Gold Shares (GLD)) ableiten. Die Laufzeit von Call und Put beträgt ebenfalls Januar 2013. Die Basispreise lauten: 200 $ für den Call und 100 $ für den Put.
Gold: 2 Zielbereiche für den Gewinn
Auch hier muss der Kurs des GLD die Basispreise nicht erreichen, sondern sich „nur“ so entwickeln, dass die Aussicht auf Erreichung der Basispreise bis Januar 2013 sehr wahrscheinlich wird. Bei der noch langen Laufzeit der Optionen bewerte ich diese Aussichten als sehr gut.
Gold + Silber: Gute Gewinn-Chancen der Strangles im Chancen-Depot
Langen volatilen Seitwärtsbewegungen im Gold- und Silberpreis folgen erfahrungsgemäß oft sehr dynamische Kursausbrüche. Ich erwarte diese Ausbrüche für beide Edelmetalle nach oben. Finden diese auch „nur“ in den kommenden etwa 6 Monaten statt, haben beide Long-Strangles gute Gewinn-Aussichten.