Nachrichten oft „sensationell schlecht“

„Hier sind die Damen und Herren, die die Rahmengeschichten rund um die Anzeigen schreiben“, so stellte mir vor Jahren ein Verlagsleiter einer Tageszeitung seine Redakteure vor. Zugegeben, es ist schon etliche Jahre her und, der Verlagsleiter hatte es humorvoll gesagt. Und doch, ein „Körnchen“ Wahrheit war enthalten. Vielleicht waren es auch viele Körnchen.

Aktuelle Studie zeigt: Wirtschaftsjournalismus hat versagt

Vor wenigen Tagen hat die renommierte Otto-Brenner-Stiftung eine 280 Seiten starke Studie mit dem Titel „Wirtschaftsjournalismus in der Krise“ herausgegeben. Darin wurde die Berichterstattung wichtiger Zeitungen zur Wirtschaft der letzten 10 Jahre und der Finanzkrise untersucht. Es sind: FAZ, Financial Times Deutschland, Handelsblatt, Süddeutsche Zeitung und TAZ. Darüber hinaus wurde die Berichterstattung der ARD (Erstes Deutsches Fernsehen) und der Deutschen Presseagentur (DPA) durchleuchtet.

Tageszeitungen haben dazu gelernt

Im Resümee kommt die Stiftung zu einem vernichtenden Ergebnis. Sie schreibt vom „eklatanten journalistischen Versagen.“

Immerhin wurde den o.a. 5 Tageszeitungen zugesprochen, dass sie sich positiv entwickelt hatten. Sie konnten „im Krisenverlauf Sachkompetenz und kritische Distanz aufbauen“.

DPA und ARD mit sensationell schlechtem Ergebnis

Für die DPA-Meldungen und die „Tagesschau“ beziehungsweise „Tagesthemen “ der ARD gab es das vernichtende Urteil, dass sie „journalistisch sensationell schlecht“ waren und blieben.

Schlechte DPA-Meldungen werden vervielfältigt

Gerade das gravierend schlechte Urteil über die DPA-Meldungen ist erschreckend. Denn DPA-Meldungen werden oft von kleineren Zeitungen als Basis ihrer Nachrichten und Kommentare genutzt. Das heißt, sie haben einen Multiplikationseffekt. Das vernichtende Urteil der Studie, man können „davon auszugehen, dass das ,normale‘ Publikum die Informationen nicht versteht und kaum einordnen kann“ trifft also auch Millionen Leser lokaler oder regionaler Zeitungen, soweit diese auf DPA-Meldungen zurückgreifen.

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Warnung vor Krisen sollten bevorzugte journalistische Themen sein

Die Studie kritisiert scharf, dass der aktuelle Wirtschaftsjournalismus kein „kritischer Träger der Aufklärung“, sondern mehr „Diener des Mainstreams“ sei. Dagegen sollten „Warnungen vor Krisen bevorzugte journalistische Themen“ sein.

Krisen sind die Regel – Warnungen eher nicht

Die Studie schreibt weiter, dass Krisen in unserer aktuellen Gesellschaft die Regel und nicht die Ausnahme seien. Führende Nachrichtenvermittler warnten aber nicht, sie seien „Diener des Mainstreams“.

Optionen-Investor recherchiert und informiert kritisch

In einer Beschreibung der Studie finde ich mich mit meinen Kommentaren bestens wiedergegeben. Dort sagt die Studie, dass die Börsen boomen und der Aufschwung als robust beschrieben werde. Politik und Wirtschaft wollen von Krisen nichts wissen. Hier Aufklärung gegen den Mainstream zu betreiben sei eine „große journalistische Aufgabe“.

Das finden Sie hier, im Optionen-Investor.

Die Börsen boomen

Auch jetzt höre ich oft, die Krise sei vorbei. Alles sei gut. Der DAX habe doch bis auf 6.000 Punkte zugelegt. Ob meine oft kritischen Kommentare nicht Schwarzmalerei seien?

Der Optionen-Investor warnt

Ich bin sicher, dass wir uns noch mitten in der Krise befinden. Ich warne an dieser Stelle. Immer wieder stelle ich den vermeintlich positiven Meldungen Fakten gegenüber, die meine Warnungen bestätigen. Ich werde an diesen Kommentar zu gegebener Zeit erinnern. Wenn der DAX unter 5.000 Punkten steht.

Der Option Advisor handelt

Weil es Nikolaus war, weiß ich es noch genau. Nikolaus 2007, also am 06.12.2007, notierte der DAX mit rund 8.000 Punkten. Andere Börsenbriefe sahen den DAX schon bald bei 10.000 Punkten. Am 06.12.2007 war das erste Mal überhaupt, dass wir im Option Advisor einen Put auf den DAX empfohlen hatten. Gegen den Mainstream. Danach haben wir immer wieder Puts empfohlen. Gegen den Mainstream. Ende 2008 hatte der Option Advisor den DAX um mehr als 70 Prozentpunkte geschlagen. Der DAX lag mit 40,62% im Minus, der Option Advisor verbuchte 30,37% Gewinn. Gegen den Mainstream.

Option Advisor hat immer Puts im Depot

Auch jetzt handelt der Option Advisor wieder. Gegen den Mainstream. Noch liegen einige Puts hinten. Abgerechnet wird aber zum Schluss. Wie im Jahr 2008.

Zum guten Schluss:
Am 10.03.1772, also heute vor 238 Jahren, kam der deutsche Schriftsteller Friedrich von Schlegel zur Welt. Er schrieb:

„Die Schriftstellerei ist, je nachdem man sie betreibt, eine Infamie, eine Ausschweifung, eine Tagelöhnerei, ein Handwerk, eine Kunst, eine Tugend.“

Ich hoffe, hier das journalistische Handwerk tugendhaft zu betreiben und verabschiede mich für heute mit netten Grüßen.